Twin Sister :: In Heaven
Domino/Good To Go
Das freundliche Mittelmaß der neuen amerikanischen Popordnung
Straßenfest bei Twin Sister: Blinde-Kuh-Spiele und Mädchen in rosa Sonntagkleidchen, Luftballons, Lichterkerzen und lustige Paartänzchen. „I want it back“, singt Andrea Estella im schönsten Kleinmädchensingsang, den sie sich für diese Videoproduktion aufgehoben hat. Was ist schon gegen eine Hommage an die Kindheit mit puertoricanischem Background und sympathischer junger Long-Island-Band zu sagen? Popmusik muss keine Wände einreißen und keine Wall Of Sounds produzieren, auf diesem Debütalbum – nach den beiden EPs „Vampires With Dreaming Kids“ und „Color Your Life“ – regiert so etwas wie das freundliche Mittelmaß der neuen amerikanischen Popordnung. Twin Sister produzieren mehrschichtige, mehrheitlich melancholische kleine Lieder, die von den Geheimnissen der Elektronik schon zu viel preisgeben, um noch „naiv“ genannt werden zu können, mit dem traditionellen Pop aber noch nicht richtig gebrochen haben. Einmal gönnen sie sich fast ein Stück Desert Rock, dann trudeln sie leicht angefunkt durch ihren Melodienpark. Doch weiter hinaus treibt’s die Amerikaner nicht mehr. Am schönsten klingt die Neue Mitte, wenn sie sich ganz auf sich selbst konzentriert, wie im ruhigen Eröffnungssong „Daniel“, der auf sanften Maschinenbeats und ein paar Keyboards einfach so an uns vorbeiweht.
Key Tracks: „Daniel“, „Bad Street“
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