Under Streetlight Glow :: Bella Union/Coop/Universal
Eine nicht sehr aufregende, nichtsdestotrotz aber gelungene Mischung aus Tracy Chapman, Joni Mitchell und Dolly Parton: Heidi Spencer macht sich gut als trauriges Folk-Schneewittchen.
Eine pfiffige Selbsteinschätzung hat Heidi Spencer schon einmal geliefert. Auf die Frage, für welche Lösungsmöglichkeiten sie in einem Kreuzworträtsel stünde, antwortete sie: „Man kann mich unter verregnet, mysteriös und schrullig einordnen. Und richtig wäre auch, mich so einzusortieren: Ich bin eine Singer/Songwriterin, die am Mittwochnachmittag an einem Küchentisch vor sich hinträumt.“ Soweit Heidi Spencer; bei aller Komplexität der Selbsteinschätzung möchten wir an dieser Stelle dennoch hinzufügen: Die Mittwochnachmittag-Singer/Songwriterin hat mit Under Streetlight Glow ein Album eingespielt, auf dem sie stimmlich irgendwo zwischen Tracy Chapman, Joni Mitchell und Dolly Parton parkt – und mit ihrer Band, den Rare Birds, hat sie zudem ein paar Musiker zur Verfügung, die mit sehr reduzierter Instrumentierung und mit kargen Arrangements die Rolle begleiten, in der sich Heidi Spencer pudelwohl fühlt: es ist die eines traurigen, aber keinesfalls depressiven Schneewittchens. Besonders aufregend ist es nicht, was Heidi Spencer And The Rare Birds hier auf Under Streetlight Glow veranstalten. Aber eine Kanne Rooibos-Tee lang ist diese Musik auf jeden Fall das: recht nett und lieblich-mild.
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