Unleashed :: Tapete/Indigo

Hanseatische Ska-Punks, die vertraute Felder beackern und mal kurz über den Zaun springen, um sich auf Neuland umzuschauen.

Für den Bandnamen suchten sich die Hamburger Ska-Punks den Hund von Lucky Luke aus, aber deshalb sind Rantanplan nicht zwangsläufig blöder als ihr eigener Schatten. Obwohl? In der Biografie zum Album streut ein gewisser Beule von Ost – nicht verwandt mit dem ex-Bürgermeister der Hansestadt – merkwürdige Gerüchte, zum Beispiel, dass ehemalige Mitglieder sich die Radieschen von unten angucken. Stimmt nicht, nach dem Weggang der Gründungsmitglieder Marcus Wiebusch und Reimer Bustorff zu Kettcar und weiteren Umbesetzungen wurden einige Musiker aussortiert, weil ihr unkorrektes Benehmen auf Tour zur Belastung wurde. Musikalischen Schaden nahmen das mittlerweile stabile Gebilde Rantanplan um Sänger und Torben Möller-Meissner nicht, die Songs bleiben metertief in Punk, Ska, Alternative-Rock und Reggae zementiert, die Texte ein Mix aus Humor, Zynismus und Politik. Überraschungen birgt das Album trotzdem, und die gehören zu den Höhepunkten von UNLEASHED. Der Opener „Air RTP“ ist ein metallischer Leckerbissen, „FanFanFanatisch“ eine sehr gelungene, lustige und mit Elektronik durchdrungene Interpretation des NDW-Klassikers von Rheingold.

www.rantanplan-sucks.de