Uwe Schleifenbaum :: Middle Men
Paramount
Goldgräberstimmung: als das Internet noch neu war.
Das waren sie dann wohl, die fetten Jahre: Das Internet schrie in der Mitte der Neunzigerjahre förmlich nach neuen Inhalten und Geschäftsideen. Wer schnell war, konnte reich werden. Richtig reich sogar. „Middle Men“ lehnt sich an die wahre Geschichte von Christopher Mallick an, der zu jener Zeit als einer der Ersten eine kommerzielle Porno-Site im World Wide Web veröffentlichte. Im Mittelpunkt von George Gallos 2009 gedrehtem Film steht Jack Harris (Luke Wilson), der als konservativer, ehrenwerter Geschäftsmann aus den kruden Ideen zweier versponnener Internet-Nerds ein hochprofitables Geschäft aufbaut – und sich plötzlich von Menschen umgeben sieht, deren Bekanntschaft man eher nicht schließen möchte. Harris wird reich, doch die Probleme nehmen eben eher zu als ab: Plötzlich bekunden F.B.I. und Russenmafia ihr Interesse an Harris‘ Werk. Schauspielerisch auf durchweg gutem Niveau, plagt den einst an der Kinokasse gefloppten Film ein kleines Problem: Er kann sich nicht so recht entscheiden zwischen Komödie und Zeitgeistdrama, wodurch der Biss manchmal verloren geht.
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