Van Morrison
The Prophet Speaks
Caroline/Universal
Alter Verwalter! Routinierte Übungen in Jazz, Blues und Soul.
Halleluja, was für ein Cover! Wer seinen Kindern wirklich einen Schrecken einjagen will, setzt nicht mehr auf Horrorclowns (wo sind die eigentlich alle?), sondern auf dieses Foto, auf dem der seltsame kleine Herr mit Hut und Sonnenbrille eine holzschnittartige Bauchrednerpuppe zum Schweigen bringen will.
Erste Assoziation, diese Puppe sind wir Dödel, der 73-jährige Van Morrison ist der Prophet, und der hat jetzt seine Redezeit. Wobei er sich zuletzt sehr viel davon genommen hatte, seit einiger Zeit veröffentlicht Morrison seine Platten im Halbjahresrhythmus.
THE PROPHET SPEAKS ist Album Nummer 40, wer sie alle hat, besitzt ein paar bis heute unglaubliche Meisterwerke (um drei zu nennen: ASTRAL WEEKS von 1968, VEEDON FLEECE von 1974, INTO THE MUSIC von 1979), aber auch sehr viele Aufnahmen, auf denen der Nordire Jazz-, Blues-, Country- und Soul-Standards interpretiert und sich dabei in diese Musik vertieft wie ein Bibliothekar, der die Romane von Philip Roth immer wieder neu ordnet – und am Ende doch erkennt, dass die Themen des Schriftstellers immer die gleichen waren.
Van Morrison covert John Lee Hooker und Solomon Burke, dazwischen streut er eigene Songs, die ebenfalls wie Standards klingen. Was furchtbar nervt: Wie wenig Ambition diese Musik besitzt, etwas Neues zu erschaffen.
Hier THE PROPHET SPEAKS von Van Morrison im Apple-Music-Stream hören:
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