Vandoliers
LIFE BEHIND BARS
Break Maiden/Membran (VÖ: 27.6.)
Die Alternative-Country-Band verarbeitet das Trans-Coming-out ihrer Frontfrau.

Das LIFE BEHIND BARS, das dem neuen Album der Vandoliers Namen und Thema gibt, war das Leben von Jenni Rose. Die Sängerin der Band aus Dallas lebte ein Leben hinter Gittern, als sie noch Sänger war. Ihr Coming-out als Transfrau verarbeitet Rose auf diesem fünften Album ebenso wie die Sucht, in die sie sich geflüchtet hatte. Das allein ist angesichts der Angriffe der Trump-Administration auf die LGBTQ+- Community ein mutiges Statement.

Dass Vandoliers aus dem stramm republikanisch wählenden Texas stammen und mit ihrem im Laufe der Jahre immer weniger alternativ werdenden Country-Rock ein eher konservatives Publikum erreichen, macht die Sache nicht einfacher. Als wollte das Sextett, das 2023 als Protest gegen ein Verbot von Drag-Shows in Tennessee ein Konzert in Frauenkleidern spielte, sichergehen, dass die Botschaft die Richtigen erreicht, gehen sie auf LIFE BEHIND BARS ihre Entwicklung Richtung Country konsequent weiter.
Während Rose eindrücklich schildert, wie es war, im „Bible Belt“ aufzuwachsen, ohne sich seiner sexuellen Identität sicher zu sein („I was everything that you hate / I was told I would die in hell“), könnten auch fröhlich Cowboyhüte in einer Kleinstadt-Bar geschwenkt werden. Und zur abschließenden Ballade „Dead In A Ditch“ wird tief auf den Boden eines Whiskeyglases geblickt. Die Klischees sitzen, die Botschaft kommt als U-Boot im Heartland an.
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