Visage

Hearts And Knives

Blitz Club/PIAS/Rough Trade 24.5.

Jetzt feiert auch noch Stefan Seltsams oller New Romantic Club seine Revivalparty.

Als Türsteher des Londoner Blitz Clubs, der Wiege des New Romantic, als Style-Muse von David Bowie in dessen Weißclown-Phase und als Visage von Visage war der Sänger Steve Strange weitaus einflussreicher als als Musiker. Doch gelang es dem Zampano Ende der 70er-Jahre, Mitglieder von Bands wie Ultravox und Magazine um sich zu scharen. Mit diesem Personal ließ sich zumindest ein ordentliches Albumdebüt sowie ein Synthie-Pop-Klassiker aufnehmen: „Fade To Grey“. Der Rest der letztlich tragischen Strange-Geschichte war dann eher was für den britischen Boulevard. Aber weil sie eben alle zurückkommen, erscheint nach 29 Jahren Wartezeit nun tatsächlich das vierte Album von Visage. Es gibt nichts, was diese Platte als ein Produkt des 21. Jahrhundert ausweisen würde. In Sachen analoger Synthesizer-Sound, stoisch vor sich hin staubendem Studioschlagzeug und durchs Flanger-Effektgerät fauchende Leadgitarren schließt sie direkt an das bisherige Werk der Band an. Leider an die Phase, in der Visage schon die Melodien und jeder Biss abgegangen waren. Diesen Teil der Geschichte will nun wirklich niemand wiederholt kriegen.