Vondelpark

Seabed

R&S/Alive

Der Dreampop des Londoner Trios fällt auf dem ersten Album gelegentlich zu seicht aus.

Zum Frühlingsbeginn gibt sich das erste Album von Vondelpark nach einiger Verspätung endlich die Ehre – es hätte schon im vergangenen Jahr veröffentlicht werden sollen.  Das Trio aus London faszinierte vor zweieinhalb Jahren auf den beiden EPs „Sauna“ und „NYC Stuff And NYC Bags“. Das war melancholischer, elektronisch verfremdeter Pop, irgendwo zwischen James Blake und King Krule, der mit wenig bis gar keiner Stimme ausgekommen ist. Der Vondelpark-Song „Camels“ bleibt unerreicht und wird immer noch wärmstens als Ausgangspunkt für die Beschäftigung mit der Band empfohlen. Auf SEABED nehmen wir Vondelpark stärker in den Fokus und suchen den Song – nur finden wir ihn viel zu selten. „Blue Again“ und „Always Forever“ wirken vollkommen ziellos, einzig „Dracula“ bringt zu Beginn noch etwas Spannung rein. Dass sich der Sound der Londoner mittlerweile eher zu koventionelleren Strukturen gedreht hat, hören wir zudem auf der Neuauflage des EP-Songs „California Analog Dream“. In der neuen Version wird er seiner größten Stärke, der Atmosphäre, beraubt. Der Song selbst ist gut, aber nicht in der Lage, sich durch die unspannende Neukonstruktion zu tragen. Als spätes Highlight kommt das fantastische Experiment „Bananas (On My Biceps)“, das mit Samples und puckerndem Beat die Klasse der alten Vondelpark-Zeiten besitzt.