Wanda

ENDE NIE

Polydor/Universal (VÖ: 7.6.)

Schicksalsschläge rissen die Wiener Rockband aus ihrer endlos wirkenden Jugend. Doch die neue Nachdenklichkeit steht ihnen gut.

Die wilden Geschichten von „Luzia“ sind erzählt, die Inzestfantasien aus „Bologna“ ausgeträumt, die Bussis an die Babys großzügig verteilt. Auf dem neuen Album ENDE NIE weicht der Wanda-typische Überschwang der Reflexion und einem Zur-Ruhe-Kommen, zumindest songweise. Schließlich gilt es, die Todesfälle von Keyboarder Christian Hummer und Marco Wandas Vater aufzugreifen.

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Dazu sind die Stücke erstmals nicht auf Gitarrensaiten, sondern schwarzen und weißen Tasten entstanden. Das verleiht ihnen einen 80ies-Anstrich – das prägende Motiv der Riesenballade „Bei niemand anders“ erinnert gar an „It’s My Life“ von Talk Talk, das Solo beginnt wie die Strophenmelodie von Alphavilles „Forever Young“; „Sie steht nicht auf dich“ gemahnt an Tina Turners Update von „I Can’t Stand The Rain“.

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Und doch bleiben die Wiener ihrem lebensbejahenden Wesenskern treu: „Fuck YouTube“, das wahrscheinlich nur sein kontroverser Titel von einer ­ Single-Veröffentlichung abhält, verfügt wieder über einen dieser zum Himmel fahrenden (so schnell und bequem wie es geht) Refrains, wie ihn Marco Wanda aller vermuteten Abnutzungserscheinungen nach immerhin sechs Alben in zehn Jahren zum Trotz immer noch mühelos aus dem Ärmel schüttelt. Geschüttelt sind wir nach diesem Album, aber vor allem gerührt.

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