Wanda Jackson :: The Party Ain’t Over
Die First Lady of Rockabilly zeigt es den jungen Dingern. Mithilfe von Jack White.
Als die moderne Popmusik erfunden wurde, war Wanda Jackson schon ein Star. Sie war die „First Lady of Rockabilly“, die „Queen of Rock’n’Roll“ und ließ sich die Hits von keinem Geringeren als Elvis Presley klauen. Für das Comeback-Album The Party Ain’t Over lässt sich die mittlerweile 73-Jährige auf die Höhe der Zeit bringen vom allgegenwärtigen Jack White, der produziert, arrangiert und Gitarre spielt. Wir erinnern uns an Van Lear Rose, das 2004er Comebackalbum der Countrylegende Loretta Lynn, das ebenfalls auf die Kappe des White Stripe geht. Die Songs auf Wanda Jacksons Comeback The Party Ain’t Over stammen von ihr selbst, von Bob Dylan und den Andrew Sisters – alte Rock’n’Roll-Klassiker und Stücke aus entfernteren Genres. Mit Hilfe dieses Materials blättert Wanda Jackson geradezu systematisch alle Varianten und Stimmungslagen des frühen Rock’n’Roll auf: Vom Psychobilly des Eröffnungssongs „Shakin‘ All Over“ mit seiner Gruselatmosphäre über das von zackigen Soul-Bläsern gestützte „Rip It Up“ bis hin zur unverzichtbaren Jodel-Einlage im treffend betitelten „Blue Yodel #6“, im Original von Jimmie Rodgers. Außerdem wird die Verwandtschaft zu Country („Dust On The Bible“), Blues („Like A Baby“), Doris Day („Touch Me Tonight“) und karabischer Folklore („Rum And Coca Cola“) offengelegt. So souverän ist Wanda Jackson, dass sie mit der Amy-Winehouse-Coverversion „You Know I’m No Good“ sogar die eigenen Erben zu würdigen wagt. Doch im direkten Vergleich wird überdeutlich: Die Stimme von Jackson, die das Patent auf das Bad Girl hält, grummelt auch im Oma-Alter immer noch bösartiger als die ihrer jungen Epigoninnen.
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