Waxahatchee

Ivy Tripp

Wichita/[PIAS] Coop/RTD 3.04.2015

Ein Mädchen aus Alabama singt in ihrer kitschbefreiten Gitarrenmusik über Zwischenmenschlichkeiten.

Vom verspielt akustischen Debüt AMERICAN WEEKEND noch weiter entfernt als die zweite Platte CERULEAN SALT, hat Katie „Waxahatchee“ Crutchfield sich endgültig ausgetobt. IVY TRIPP ist kantiger, wahrhaftiger, unprätentiös. Und etwas, das Zeit braucht, um beim Hörer anzukommen. Wenn man so will, braucht diese Platte einen Beipackzettel. Mit den Worten: „Falls nicht anders verordnet, dreimal am Tag zu Gemüte führen.“ Lässt man sich auf den Trip ein, offenbart sich Crutchfield als talentierte Songwriterin. Mit dem Herz auf der Zunge und ohne Scheu, die Dinge beim Namen zu nennen, ist IVY TRIPP wie der Liebesbrief eines Teenagers, der die „Bravo“ nie gelesen und Liebesbriefe zu schreiben stets abgelehnt hat. Schade nur, dass der Sound von Waxahatchee ab und an in Ideenlosigkeit abdriftet.