Westbam
Famous Last Songs Vol.1
WG/Embassy One (VÖ: 25.6.)
Der Veteran mit Techno-Pop im Radioformat, der mindestens eine Dekade zu spät kommt.
„Wenn Leute tanzen wollen, wird es Leute geben, die irgendwo zwei Boxen hinstellen und ein Brett hinlegen, und dann geht es los“ – eines der interessantesten Bonmots der Pandemie-bedingten Club-Diskurse stammt von Maximilian Lenz alias Westbam. Ein Reset der Clubkultur würde ihr nicht schaden, neue Strukturen müssten nur geschaffen werden.
AmazonUmso erstaunlicher, welch konservative, im biedersten Sinne arrivierte Töne der DJ- und Producer- Veteran auf seinem oxymoronisch betitelten Album FAMOUS LAST SONGS VOL. 1 anschlägt. Jeder Track bis auf eine Ausnahme kommt mit Featuregast, gerne direkt aus dem Deutschpop-Mittelstand von Inga Humpe bis zum Ex-Sohn Mannheims und H-Blockxer Henning Wehland.
Auf „C’est La Vie” erklingt ungelogen ein Akkordeon zum Schunkel-Beat, die Vorabsingle „White Boy” beschwört das Girls jagende Weißbrot in Downtown – weiter weg vom Clubmusik-Status-quo, von zukunftsträchtigen Ambitionen ganz zu schweigen, geht kaum.