Weyes Blood
And In The Darkness, Hearts Aglow
Sub Pop/Cargo (VÖ: 18.11.)
Mit softem Folk geht es gegen die „Shitshow“ der Gegenwart.
Vögel zwitschern, ein Gewitter zieht in der Ferne auf, liebliche Gitarrenchords begleiten eine noch lieblichere Frauenstimme – eigentlich sollte Weyes Bloods Musik fast schon kariessüß sein. Eigentlich. Denn Natalie Mering aka Weyes Blood ist eine Meisterin des doppelten Bodens – ob sie nun über das Chaos singt, das wir Menschen auf der Welt veranstalten („Children Of The Empire“) oder das, was nach der Apokalypse übrig bleibt („The Worst“), von der Liebe („A Given Thing“) und Männern, die nicht wissen, wann sie lieber still sein sollen („Grapevine“). AND IN THE DARKNESS, HEARTS AGLOW ist das zweite Kapitel einer Trilogie, die mit dem Vorgängeralbum TITANIC RISING begonnen hat und beschäftigt sich mit der „Shitshow“, in der wir uns gesamtgesellschaftlich gerade befinden.
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Einsamkeit und das Internet, Instabilität und Stillstand, es liegt viel im Argen. Und anstatt darum herumzutänzeln, steigt Weyes Blood mitten rein in den geteilten Schmerz: „I’ve been without friends, I’ve just been working for years and I stopped having fun“, singt sie und bringt das Drama des Erwachsenwerdens auf den Punkt. Gibt es einen Weg aus dem Loop heraus? Weyes Blood weiß es auch nicht, aber nimmt uns an die Hand und mit auf die Suche.