Will Butler + Sister Squares
WILL BUTLER + SISTER SQUARES
Merge/Cargo (VÖ: 22.9.)
Explosiv und befreit: Nach seinem Abschied von Arcade Fire spielt Will Butler gelösten Pop.
Eigentlich wollte Will Butler ein Soloalbum aufnehmen. Also so richtig solo, allein im Keller rumexperimentieren und sehen, was dabei rauskommt – vielleicht eine Reaktion auf seinen Ausstieg aus den immer bombastischer und konzepthafter gewordenen Arcade Fire. Dass es jetzt doch ein Bandalbum geworden ist, liegt unter anderem an Butlers Frau Jenny Shore und deren Schwester Julie, mit denen er für eine Tour schon an Gesangsarrangements und Bühnen-Performance gearbeitet hatte.
AmazonDiese Arbeit stellte sich als so fruchtbar heraus, dass Butler die beiden plus Sara Dobbs und Miles Francis als Sister Squares immer mehr in die Albumproduktion einband. Herausgekommen ist eine Platte, die den kollektiven Geist der Aufnahmen atmet: Mit gehörig 1980er-Vibes ausgestattet, treiben die Songs gerade zu Beginn kompromisslos nach vorne.
Simple, aber bunt schillernde Synthmelodien und Butlers atemlos-intensiver Gesang bestimmen den Sound und vermitteln eine Spontaneität und Energie, die ansteckend ist. Zudem sind Songs wie das irgendwo zwischen New Order und MGMT angesiedelte „Willows“ oder das von verschachtelten Grooves getragene „Long Grass“ einfach richtig guter Pop. Ein Glück, dass Will Butler nicht allein im Keller geblieben ist.
Autor: Elias Pietsch