Yaya Bey
TEN FOLD
Big Dada/Rough Trade (VÖ: 10.5.)
Facettenreicher Streetsoul in sechzehn zwingenden Episoden.
Als „prismatisch“ wurde Yaya Beys musikalischer Ansatz auf ihrer letzten Veröffentlichung REMEMBER YOUR NORTH STAR beschrieben– der Begriff passt auch zum neuen Album der New Yorker Künstlerin. 16 Tracks befinden sich auf TEN FOLD, manche gerade mal eine Minute lang, jeder einzelne auf eigene Art zwingend. Funky zum Beispiel wie „All Around Los Angeles“, das auf einer slicken 70ies-Basslinie aufgebaut ist. Oder zwischen Trip-Hop und Jazz mäandernd wie „Me And All My Niggas“, das einfach ausfaded und man einen Moment warten muss, bis der lässige Pianogroove von „iloveyoufrankiebeverly“ eine:n wieder reinholt.
AmazonEntspannter Oldschool-Reggae ist die Grundlage von „Slow Dancing In The Kitchen“, während „Sir Princess Bad Bitch“ nicht mehr braucht als Fingerschnips-Beat und Yayas halb gestotterte Vocals, um die Party in Gang zu bringen – dann stoppt der Track unvermittelt. Zack. Also alles sehr prismatisch auf TEN FOLD, viele Mosaiksteinchen fügen sich zur großen Erzählung der Soul-Storytellerin Yaya Bey, mal erratisch-persönlich wie „Carl Thomas Sliding Down The Wall“ oder explizit politisch wie „The Evidence“. Ihrem kürzlich gestorbenen Vater Grand Daddy I.U. (Juice Crew) setzt Yaya Bey im nervösen Jungle-Rap „So Fantastic“ ein dynamisches Denk mal. Yaya Beys Welt ist kleinteilig, aber nicht durcheinander.
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