Young Knives :: Ornaments From the Silver Arcade
Gadzöök/PIAS/Rough Trade
Jetzt vielleicht? Das bisher entschlossenste und abwechslungsreichste Album der britischen Indierock-Eigenbrötler.
Diese Band ist in den Nullern irgendwie vergessen worden, obwohl sie mit ihrer anfangs von Andy Gill produzierten Musik zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle war. Exzentrik und Provinzherkunft machten den Young Knives aber einen Strich durch die Rechnung. Jetzt sind sie zu Nick Launay nach Los Angeles geflogen und haben sich von ihm ein Album produzieren lassen, auf dem es sofort zur Sache geht. „The party’s over, we can stay“, posaunt Henry Dartnell erleichtert. Danach geleitet er die Band überraschend ins Areal des urbanen New-Wave-Funk der Talking Heads. Mit „Human Again“ geht’s dann ab in Richtung Indiedisco. Dartnells Gitarre übernimmt die Führung, aber das bei dieser Band grundsätzlich immer vorhandene Gefühl für Funk und Groove bleibt auch hier erhalten. Stilistische Wechsel finden die ganze Zeit statt und halten das Album immer unter Spannung, besonders in „Vision In Rags“, wo ein alter Drumcomputer den Beat vorgibt und die Band etwas Afro-Touch einbaut. Alte Fans werden sich über so etwas freuen, und neue werden hoffentlich hinzukommen. Denn wo die gefeierten Indiebands des vergangenen Jahrzehnts nachlassen und sich bloß wiederholen, haben die unterschätzten Young Knives immer noch Ideen auf Lager.
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