Robbie Williams: Rückfall in die Depression
Robbie Williams spricht offen über seine mentale Gesundheit – es ging ihm wieder schlechter.

Robbie Williams hat in einem neuen Interview offen über einen erneuten Rückfall in die Depression zu Beginn des Jahres gesprochen – eine Krankheit, von der er dachte, sie längst überwunden zu haben.
Skorbut, Selbsthass und Körperdysmorphie
„Ich dachte, ich hätte es hinter mir“, so der 51-Jährige im Gespräch mit dem britischen „Daily Mirror“. „Doch das Jahr begann mit schlechter psychischer Gesundheit, wie ich sie seit sehr, sehr langer Zeit nicht mehr hatte. Ich war traurig, ängstlich, depressiv“, legte er weiterhin offen. Mittlerweile soll es dem ehemaligen Take-That-Mitglied aber wieder besser gehen.
Der britische Superstar erzählte auch, dass er in dieser negativen Zeit an Skorbut erkrankte – eine Vitamin-C-Mangelkrankheit, die heutzutage kaum noch vorkommt. „Ich hatte aufgehört zu essen und keine Nährstoffe mehr bekommen. Eine Krankheit aus dem 17. Jahrhundert, wie sie Piraten hatten“, so der Musiker.
Der aktuelle Rückfall traf ihn hart. „Ich dachte, das wäre das Ende meiner Geschichte und ich würde einfach in dieses wunderbare Märchenland spazieren. Dass es zurückkam, war verwirrend.“ Dabei war es kein externer Auslöser, wie der Künstler „Daily Mirror“ gegenüber betonte: „Ich konnte nicht sagen: ‚Es ist das Leben, oder die Tickets, oder die Tour, oder der Druck oder was auch immer.‘ Nichts davon. Es ist einfach so. Es ist einfach ein allgegenwärtiges Gefühl.“
Williams stellte auch die Einnahme von Ozempic in Zusammenhang mit seinem verschlechterten Befinden – das aktuell weit verbreitete Medikament würde angeblich jeglichen Appetit hemmen und würde zur rasanten Gewichtsabnahme führen. So rief Williams bei einem Konzert in Hamburg 2023, er habe jetzt einen „Ozempic-Hintern“. Nachdem Williams seine Ernährung wieder umgestellt hatte, verbesserte sich auch seine mentale Gesundheit allmählich, gab er im Interview an.
Der Sänger leide zudem an einer sogenannten körperdysmorphen Störung. Dabei empfinden Betroffene ihren Körper als mangelhaft oder „nicht gut genug“, selbst wenn Außenstehende keinerlei Probleme sehen. Williams gestand „Daily Mirror“: „Wenn jemand sagt: ‚Wir machen uns Sorgen, du bist zu dünn‘, kommt das bei mir im Kopf an wie: ‚Jackpot. Ich habe das gelobte Land erreicht.‘“
Bereits im Sommer 2023 machte er auf Instagram seine inneren Kämpfe öffentlich. „Ich könnte ein Buch über Selbsthass schreiben“, postete er – damals hatte er elf Kilo abgenommen, viele Fans zeigten sich besorgt.
Für Robbie Williams ist es also nicht das erste Mal, dass er offen über seine psychische Gesundheit gesprochen hat. Schon in den 1990er-Jahren, auf dem Höhepunkt seiner Karriere mit Take That, litt er unter Angstzuständen, Alkohol- und Drogenproblemen. Auch nach dem Start seiner Solokarriere begleiteten ihn Depressionen und Selbstzweifel – trotz ausverkaufter Arenen und Nummer-eins-Hits.
Da Williams sich zu Beginn seiner Karriere oft wie ein „Affe“ fühlte, der lediglich zur Unterhaltung der Massen auf die Bühne gestellt wurde, wird er in seinem Biopic von 2024 von einem Affen dargestellt. Der Film floppte jedoch an den Kinokassen.
„Ich möchte die Menschen glücklich machen“
Trotz allem hat Robbie Williams auch Hoffnung im Gepäck – und große Pläne. Am 31. Mai startet seine neue Tour in Edinburgh. London, Manchester, Amsterdam und mehrere Städte in Deutschland – darunter Gelsenkirchen, Hannover und Berlin – stehen auf dem Programm. Seine Motivation? Seine Fans. „Ich möchte Menschen glücklich machen und sie an einen anderen Ort entführen, und sei es nur für ein paar Stunden“, sagt er.
Robbie Williams live in Deutschland 2025
- 25.06.2025 Gelsenkirchen – VELTINS-Arena
- 30.06.2025 Hannover – Heinz von Heiden Arena
- 09.07.2025 Leipzig – Red Bull Arena
- 21.07.2025 Berlin – Waldbühne
- 22.07.2025 Berlin – Waldbühne
- 26.07.2025 München – Olympiastadion
- 10.08.2025 Frankfurt – Deutsche Bank Park
Die Offenheit von Robbie Williams ist ein wichtiges Signal – gerade in Zeiten, in denen psychische Erkrankungen noch immer stigmatisiert sind. Wer selbst betroffen ist oder jemanden kennt, der Hilfe braucht: Die Telefonseelsorge ist kostenlos und rund um die Uhr erreichbar unter 0800 111 0 111.