Rock am Ring, der Samstag: Das Unwetter hat gesiegt
So groß die Freude darüber war, dass es am Abend doch noch losging, so groß war auch die Trauer über das vorzeitige Festivalende.
Wie soll das heute bloß enden? Der Samstag startet mit langen Gesichtern vor dem Einlass, denn das Gelände ist bis auf Weiteres gesperrt. Eine notwendige Vorsichtsmaßnahme nach den schweren Unwettern vom Vortag. Gezwungenermaßen machen die Besucher auf den Campingplätzen das Beste aus ihrem „Off-Day“: Mit Flunky-Ball, Schlamm-Catchen und Bierbong überstehen die Besucher zwei weitere Gewitter und Regenfälle, bis gegen 20.30 Uhr endlich doch noch das Festivalgelände geöffnet werden kann.
Ein neuer Spielplan – auf die Main-Acts heruntergekürzt – lässt die Laune dann ins Unermessliche steigen. Fröhlich galoppieren die Zuschauer zur Volcano Stage, wo sich Frust und Vorfreude bei den Deftones entladen.
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Davon ist auch noch genug für die Red Hot Chili Peppers übrig, die im Anschluss unter einem leuchten Schlagring-Bühnenaufbau spielen.
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Langsam zeigen sich wieder Grasbüschel auf den Hauptverkehrstrampelpfaden, wer noch Kraft hat, watet nun zu Bullet For My Valentine herüber oder lässt bei Billy Talent die Sau raus: Sitz-Aufspring-Eskapaden und ein paar Fuckfinger für Donald Trump ergänzen die ohnehin schon rappelvolle Setlist – erst gegen 2.45 Uhr gehen die Lichter aus.
Und dann noch einmal an: Marek Lieberberg hat seinen Zuschauern zu erklären, dass es keine Hoffnung mehr darauf gibt, am Sonntag weiterspielen zu können. Kein Korn, kein Schnipo Schranke, kein Fettes Brot und – besonders bitter – kein Black Sabbath. Im Publikum fließen Tränen, doch Anerkennung und Applaus für die Entscheidung überwiegen. „Mama, I’m coming home!“