Es ist nicht mehr, wie’s früher war. In München – diesen Eindruck muss man gewinnen – kann man nicht mal mehr am helllichten Nachmittag im Englischen Garten spazieren gehen, ohne hinter der nächsten Ecke von marodierenden Bands hergerockt zu werden. So kam es am Donnerstag, 14. Juni in der Innenstadt zu einer Reihe von ad-hoc-Konzerten der Gruppe Sportfreunde Stiller, bei denen nichtsahnende Passanten mit köstlichen Lo-Fi-Versionen von neuen und alten Songs der Band konfrontiert wurden. Zur Feier der Fertigstellung ihres neuen Albums LA BUM hatte sich die Band zu einer Sommernachmittags-München-Tournee entschlossen – der Erfolg blieb nicht aus. Menschen traubten herbei, Scharen scharten sich, und spätestens beim Hit „Wellenreiten“ konnten am Eisbach beim Haus der Kunst sogar die coolen Surfer, die zunächst die Contenance gewahrt und weiter ihre Peers beim Riden gewatcht hatten, nicht mehr an sich halten und pogten auf dem Kiesweg.
Tourhöhepunkt war der abschließende Gig vor dem Brunnen am Geschwister-Scholl-Platz, wo sich flugs ein paar hundert Zuschauer auf den Rasenflächen sammelten, bevor die mit gleich drei Einsatzwagen angerückte Polizei das freilich nicht angemeldete Konzert beendete – allerdings rücksichtsvoller- oder aber säumigerweise genau zu dem Zeitpunkt, da die Sportfreunde nach zwei Zugaben ohnehin dabei waren, ihre Batterieverstärker einzupacken. Wie man hört, endete der Einsatz mit der Aufnahme der Personalien und Autogrammwünschen. Die Band plant weitere solche Guerilla-Aktionen, in loser Folge auch in anderen Städten. Bitte halten Sie Augen und Ohren offen und informieren Sie gegebenenfalls die Ordnungskräfte. Oder besser: Ihre Freunde.
news
