Roman Fischer über Soulwax


Ich habe dieses wunderbare, zeitlose Album vor 9 Jahren entdeckt. Es handelt sich hierbei um artifizielle Rockmusik des belgischen Musikerduos Soulwax, bestehend aus Stephen und seinem Bruder David Dewaele aus Belgien.

Ihre Musik lässt sich genauer als ein Stilmix aus Folk, Rock, Pop und elektronischer Musik beschreiben.Man spürt, dass sich die Musiker und der Produzent Chris Goss in der damaligen Zeit, im Jahre 1998 viel Mühe gegeben haben, die eher klassisch komponierten Songs möglichst modern und zukunftsorientiert aufzunehmen.

Obwohl ihre Musik immer organisch und sehr harmonisch erscheint, ist sie nie langweilig oder gar voraussehbar und überrascht auch heute noch mit unkonventionellen Akkordfolgen und Instrumentierungen.“My Cruel Joke“ ist mein favorisierter Track auf diesem Album. Ich mag die Cross-Over-Disziplin, die hier vertreten wird. Es wird augenscheinlich mit einem Streicher-Sample hantiert, zu welches sich schnell ein HipHop-lastiger Beat gesellt. Im Verlauf des Liedes verwandelt sich dieses abwechselnd zu einem Klangmeer aus Streichern, Spracheinlagen(aus einem Film?) und sehr schönen melodiösen Gesangsparts.Textlich bewegt sich der Inhalt insgesamt mal eher vage und beinahe sinnentleert, im nächsten Moment sind es bewegende Zeilen der Lyrik.

Diese Musik hat mich definitiv beeinflusst in meinen jüngeren Jahren. Wenige Jahre später schafften sie übrigens den Durchbruch mit ihrem DJ-Mashup-Projekt „2 Many DJs“, mit dem sie weltweite Anerkennung vor allen Dingen in, aber auch ausserhalb der internationalen Clubszene erhielten.

Roman Fischer veröffentlicht am 23. Juli sein Album „Roman Fischer“ (Vertigo Berlin/Universal).