Satzfolgen über der Stadt


Kennen Sie schon die neue Dicken-Telenovela, „Beleibt in Berlin“? Hahaha! Was denn? Immer noch besser als „Entleibt in Berlin“. Ich war schon kurz davor, dahingehend einen grenzwertigen Witz zu machen. Ob Peter Hein das geahnt hat und er mich deswegen so genervt anschaut? Ist ja gut, Peter. Ich hör schon auf. Gelogen, ich mach natürlich weiter. Ich wollte nur den Hein abwimmeln. Also. Was halten Sie von folgendem Satz:“.Er hielt sich für einen Boren und wollte sich unter anderem die Finger abbeißen. „Ja, der Satz läßt Abgründiges erahnen und er stammt in der Tat aus einem Bericht der Süddeutschen Zeitung über einen dramatischen Vorfall in einem öffentlichen Bad in München; ein Mann hatte die Nerven verloren und war durchgedreht. Das ist ernst. Aber den Satz, ich kann mir nicht helfen, den find ich leider fürchterlich lustig. Er ist in meinem Satz-Schatzkästlein. Hier: noch eine persönliche Uebüngs-Satzfolge. Hergang: Ich mußte einen hiesigen Rockmusiker anrufen, der, quasi als rockjournalistischer Gaststar, für den ME ein Konzert einer großen deutschen Band besucht hatte. Ich wollte nun nachfragen, wann erden Text liefern werde. Man hatte mireine Mobilnummer gegeben, die ich jetzt anwählte. Es meldete sich eine höfliche, dunkle Stimme in leicht gebrochenem Deutsch.“.Hallo“, sagte ich,“.ich würde gern Thees Uhlmann sprechen. “ Kurzes ratloses Schweigen, dann die Antwort: „Tut mirleid. Ich habe keinen Uhtmonn hier. Ich bin ein Ausländer. „Wir verabschiedeten uns [später gab mir jemand netterweise die richtige Nummer]. Ich bin noch heute etwas peinlich berührt davon, wie der Herr am anderen Ende den Umstand, er sei ein Ausländer, als Begründung, gleichsam Entschuldigung dafür vorbrachte, daß er keinen Uhlmann hier hatte. Weder sollte ein Ausländer sich dafür entschuldigen, daß er ein Ausländer ist, noch sollte andererseits das Ausländersein von vornherein als Entschuldigung durchgehen fürwasweiß ich; zumindest nicht so pauschal. Ich sehe bei genauerer Betrachtung keinen Zusammenhang zwischen Ausländersein und der Verfügungsgewalt über Uhlmänner. Warum sollte ein Ausländer keinen Uhlmann hier haben? Keinen hierzu haben bedarf andererseits keiner Rechtfertigung. Daßeiner-obnun In- oder Ausländer – nicht mir nichts, dir nichts einen Uhlmann aus dem Hut zaubern kann, nur weil ich gerade einen brauchte, das versteht sich doch von selbst.

Jetzt bin ich ins Grübeln gekommen und mir fällt ein, daß aus dem SZ-Bericht damals nicht hervorging, woher die überhaupt wissen wollten, daß der Mann sich für einen Bären hielt. Schrie der .Ich bin ein Bär!“? Oder folgerten Zeugen allein aus der Tatsache, daß er sich unter anderem die Finger abbeißen wollte, daß er sich für einen hielt? Ich weiß ein, zwei Dinge über Bären und würde das folglich mal füreinen unzulässigen Schluß halten. Hm.

Jetzt schaut der Hein immer noch so rüber. Was ist denn mit dem? Grauschleier über derStadt, oder wie? Hallo? Huhu? Ich bin raus, das wird mir jetzt zu creepy hier.