Schießwütig! Der Fotograf Alan Sailer
Der Amerikaner Alan Sailer schießt auf alles, was ihm in die Hände kommt: Hot Dogs, Avocados oder Frischkäse. Doch dabei entstehen Fotos von berauschender Dynamik.
Sonderbar ist nahezu alles an Alan Sailers Arbeiten. Seine Motive sind es: Zitronen, die er mit Radieschen beschießt; Brausebonbons werden durch Schrotkugeln zerlöchert; eine mit Gelantine gefüllte Weihnachtskugel zerplatzt auf einer Computertastatur und ab und an schießt er auch mit Munition auf Rasierklingen.
Noch eigentümlicher ist, dass der 56-jährige Amerikaner, der ununterbrochen Fotos mit kraftvoller Zerstörungswut produziert, Waffen nicht mag. „Ich bin überhaupt kein Waffennarr, wie viele, nach einem Blick auf meine Bilder, zu meinen glauben. Das Problem ist nur, dass man eine hohe Geschwindigkeit braucht, um Fotos mit hoher Geschwindigkeit zu schießen. Ich habe über friedlichere Lösungen nachgedacht, bin aber bisher noch nicht fündig geworden.“
Also wird weiterhin in einer kalifornischen Garage auf Hot Dogs, Avocados und Frischkäse-Packungen geschossen. Dabei öffnet der Mikrowellen-Ingenieur Sailer die Blende mit der einen Hand, während er mit der anderen das Gewehr oder die Luftpistole abfeuert. Und in dem Augenblick, in dem sein Geschoss die Lichtschranke seines Sets passiert, wird ein gewaltiger Blitz ausgelöst, so dass die Kamera in der Lage ist, den sekundengenauen Aufprall zu dokumentieren.