Schmalspur-Oper „Made in Germany“
Auch bei uns wird jetzt vor dem mutwilligen Zerschneiden von zusammenhängenden Rock-Werken nicht mehr zurückgeschreckt. Ähnlich wie der Who’s „Tommy“, die in alle erdenklichen Formen gevierteilt wurde, kam nun das Doppel-Album „Made In Germany“ von Amon Düül II unters Fallbeil. Die erste deutsche Rock-Oper, stilistisch wie musikalisch sehr überzeugend, die doch gerade erst im Gesamtzusammenhang sinnvoll wird, kann nun als Einfach-Platte mit sogenannten ‚Power-Titeln‘ erstanden werden. Unfreiwillig selbstkritisch bezeichnet denn auch die Werbeanzeige der entsprechenden Plattenfirma diese Ausgabe als ‚Schmalspur-Oper‘ – was sagen eigentlich die Düüls dazu? Sind die Künstler hier mal wieder über das oft zitierte Ohr gehauen worden?