Schreibtischrocker


Einst mit ihren Bands im Rampenlicht, verdingen sich etliche Ex-Musiker heute in den Büros von Plattenfirmen. In anderen Fällen von zweiter Karriere findet der Rock'n'Roll ausschließlich in der Redaktionsstube statt.

Von 1984 bis 1988 nahm Peter Burtz mit seiner Heavy Metal-Kapelle Steeler vier Alben auf. Nach dem Bruch war er zunächst als Journalist tätig.

Danach brachte er es bis zum Managing Director des EMI-Rock & Alternative-Labels „spin“, wo er heute Bands wie die Foo Fighters, BAP oder Kraftwerk betreut.

Mit 17 Jahren war Craig Logan der unscheinbare Dritte bei den Teenie-Schönlingen von Bros. Nach deren Untergang mauserte er sich bei EMI England vom Marketing Manager zum Vice President der Firma. Er leitet heute den Bereich „International Pop Marketing“ und ist für Künstler wie Tina Turner zuständig.

Zwei Jahre lang war „The Incredible“ Hagen UeMnf Bassist bei den Ärzten – bis zum Split 1988. Heute arbeitet er als Musikredakteur beim Magazin „tip“. Die Ärzte-Reunion 1993 war für ihn „schon ein komisches Gefühl.“ Auf dem kommenden Ärzte-Tribute-Album ist der Berliner jedoch noch mal mit von der Partie.

Höher geht’s im Musikbiz fast nicht: Jochen Leiodmer, in den 70er Jahren Sänger und Gitarrist bei den Jazzrock-Combos Dzyan und Hardcake, ist seit 1984 einflußreicher Senior Vice President für Sony Deutschland, Schweiz und Österreich. „Heute“, grinst er, „nerve ich nur noch die Familie mit meinem Geklampfe.“

Mervin „Muff“ Vfinwooi, der ältere Bruder des großen Steve, stieg 1967 bei der Spencer Davis Group aus. Inzwischen ist er einer der einflußreichsten Männer hinter den Kulissen von Sony England. Als Leiter der Artist & Repertoire-Abteilung nahm er Künstler wie Sade oder Paul Young unter Vertrag.