Sean „Diddy“ Combs: Streit über Auswahl der Jury
Sean „Diddy“ Combs will offenbar verhindern, dass die Jury ihm nicht wohlgesonnen ist.

Sean „Diddy“ Combs sorgt weiter für Schlagzeilen: Wie aus aktuellen Gerichtsdokumenten hervorgeht, fordert Diddys Verteidigung eine besonders umfassende und individuelle Auswahl der Jury. Er stößt dabei aber auf heftigen Widerstand der Bundesstaatsanwaltschaft.
Konkret verlangt das Team des Rappers und Produzenten, dass die Auswahl der Geschworenen erst am 5. Mai beginnt – mit einem Pool von 600 potenziellen Juror*innen. Ziel sei es, eine faire Jury zusammenzustellen, die nicht durch öffentliche Meinung oder mediale Berichterstattung beeinflusst ist.
Außerdem fordert Diddy, dass alle Kandidaten schriftliche Fragebögen ausfüllen, bevor sie einzeln und außerhalb der Anwesenheit anderer Geschworenen-Anwärter befragt werden.
Diddy vor Gericht: Wie wird sich die Jury zusammensetzen?
Die Staatsanwaltschaft hingegen drängt auf einen früheren Start der Jury-Auswahl am 21. April und will die Fragebögen auf reine Verfügbarkeits- und Terminkonflikte beschränken. Offenbar befürchtet die Anklage, dass Diddys Team den Auswahlprozess gezielt nutzen könnte, um eine dem Rapper wohlgesonnene Jury zusammenzustellen.
Die hitzige Auseinandersetzung um das Verfahren der Jury-Auswahl ist nur ein Teil eines zunehmend brisanten Falls. So behaupten Diddys Anwälte in denselben Unterlagen, CNN habe belastendes Videomaterial im Zusammenhang mit den Missbrauchsvorwürfen von Ex-Partnerin Cassie manipuliert und anschließend das Original vernichtet – ein schwerwiegender Vorwurf, der das Verfahren zusätzlich komplizieren könnte.
Um dieses Video geht es:
Die Vorwürfe gegen Diddy, die seit Ende 2023 immer massiver werden, wiegen schwer. Ex-Partnerin Cassie (bürgerlich Casandra Ventura) hatte ihm in einer ersten Klage unter anderem körperliche Gewalt, sexuellen Missbrauch und jahrelange Kontrolle vorgeworfen. Die beiden einigten sich damals außergerichtlich.
Doch seitdem meldeten sich weitere Frauen mit ähnlichen Geschichten, die den Rap-Mogul als gefährlichen Wiederholungstäter darstellen. Neben den zivilrechtlichen Klagen ermittelt mittlerweile auch das FBI gegen Diddy – unter anderem wegen Menschenhandel und sexualisierter Gewalt.
Am Freitag (14.03.) wird Diddy erneut vor Gericht erwartet – und soll Berichten zufolge die neuen Anklagepunkte bestreiten und auf nicht schuldig plädieren. Ob es zu einem fairen Verfahren kommt, wird sich auch an der Frage entscheiden, wie die Jury letztlich zusammengesetzt wird.