Sensible Patriotin
Mit sanftem Folk will die Songschreiberin Eurol Elliott Amerika menschlicher machen.
Carol Elliott ist eine Frau, die mit Seelenruhe Angebote ignoriert, für die andere töten würden. Händeringend waren Plattenfirmen in Deutschland auf der Suche nach der Künstlerin, die mit „Solitary Hero“ einen so sensiblen Song zum Sampler des Texanischen Kerrvilles-Folk-Festivals beigesteuert hatte. „Ich habe die Angebote auf dem Anrufbeantworter immer gleich gelöscht“, lächelt Elliott, „weil ich sie für ’neu dummen Scherz hielt.“ Waren sie aber nicht, und nach zwei fahren Bemühungen sind sich die Herren von Taxim Records mit dem Objekt ihrer Begierde handelseinig geworden. letzt, da Carols Album „The People I Meet“ mit elegisch filigranen Folksongs in den Regalen steht, und ein TV-Auftritt bei Jürgen von der Lippe den Erfolg beschleunigt hat, ist Carol Elliott „mindestens so glücklich wie damals, als K.D. Lang lang den Grammy in der Spane Country gewann und Nashville geschockt hat“. „Folk Music“, so prophezeit sie, „hat große Aufgaben vor sich. Mit jedem Song wollen wir Amerika ein menschlicheres Antlitz wiedergeben.“ Deshalb vielleicht klingt „The People I Meet“ bisweilen, als hätten Melanie und Joan Baez drei Jahrzehnte überwintern müssen, bis die Welt erneut bemerkt, daß ein guter Song eben ein guter Song ist und nie aus der Mode kommt.