Silverchair
„HOW FUNKY IS YOUR CHICKEN, HOW loose is your goose – Come on!!“ Loose goose? Verständnislose Gesichter blickten stumm dem verzweifeltem Daniel Johns entgegen, kein Wort haben sie je gehört von einer losen Gans im Englisch Grundkurs. Nach dem 15ten Animationsversuch mußte er einsehen, daß es keinen Sinn hat: „Sorry, this is unprofessional – this is not us.“ Unprofessionalität ist Silverchair’s postpubertärer Alptraum. Die Australier sind jetzt 19 und wollen ernst genommen werden. Inzwischen sind die einstigen Unterstufenwunder in einem Alter, in dem auch die Beatles und die Stones an den Start gegangen sind – die Schonzeit ist vorbei. Was jetzt zählt, ist nur die Kunst, und genau hier beginnt das Fundament der Buben zu wackeln. Den permanenten Vorwurf, Silverchair sei nichts als eine schlecht geklonte Nirvana-Version, entkräften die Buben schon mit dem ersten Song: „Emotion Sickness“ ist eine schlecht geklonte Version von Smashing Pumpkins‘ „Tonight“. Technisch akzeptabel, doch ohne eigenen künstlerischen Gehalt macht sich Silverchair selbst reichlich überflüssig.