Sir Simon
Ohne Battle, mit feinen Songs
Freunde gehobenen Songschmiedehandwerks und aufmerksame ME-Leser haben schon das Gras wachsen gehört-jetzt ist es fertig und raus, das Debütalbum von Simon Frontzek alias Sir Simon Battle,elf Indiepop-Feinheiten mit melancholischer Note und Hang zur memorablen Melodie. Allein: Da steht nur noch „SirSimon“ als Name, das „Battle“ ist in den Plattentitel gerutscht. Hat er kalte Füße wegen des kalauernden Namens- Produkt eines runninggags- bekommen ? Keineswegs. Nur das Label hatte Bedenken, „Sir Simon Battle“ könnte rechtliche Probleme mit dem-wie Frontzek in Berlin lebenden-Stardirigenten Sir Simon Rattle provozieren. „Ich konnte mir nicht vorstellen, dass der da Ärger macht“, sagt Frontzek.,Aber zufälligerweise kenn’ich einen, der mit dem Sohn von Rattle zusammenwohnt. Der fragte mal leise bei seinem Vater nach-und der war tatsächlich nicht amused.“ Also ging man auf Nummer sicher, koppelte das „Battle“ ab. „Ich glaube ja, wenn ich den mal vordem Philharmonikerhaus abgefangen hätte, ich hätte den zuquatschen und überreden können“, meint Frontzek. Daran zweifelt nicht, werden 27-Jährigen schon inperson erlebt hat: Der Mann ist bei Gott nicht auf den Mund gefallen. Man überzeuge sich selbst, wenn er jetzt mit seiner Band kommt- unter vollem Namen: In der Tourbesetzung steht das „battle“ wie eine Eins.
Sir Simon battle (Strangeways/Indigo)
>» ALBUMKRITIK ME 4/08