So kommentiert Luke Mockridge den Shitstorm gegen ihn


Luke Mockridge stand am 4. Januar 2023 für die „Sat.1“-Sendung „Deutschlands beste Comedians" auf der Bühne. Er beendete sein Programm mit vergleichsweise ernsten Worten – und einem blöden Witz.

Der Comedian Luke Mockridge äußerte sich bei seinem zweiten großen Fernsehauftritt der jüngeren Zeit zum von ihm so genannten Shitstorm, der um die gegen ihn gerichteten Vergewaltigungs-Vorwürfe 2021 entbrannt war und immer noch schwelt. Am Shirt trug er dabei einen Anstecker des „Aktionsbündnis Seelische Gesundheit“. „Der Shitstorm war schon ein krasses Ding. Das hat mich richtig fertiggemacht. Das passiert so, und du guckst dabei so zu, wie deine ganze Welt auf einmal in Flammen steht. Aber die persönlichen Sachen, die haben mich am meisten verletzt“, sagte Mockridge in ernstem Ton. Der letzte Satz dürfte sich unter anderem auf seinen Bruder beziehen. Dieser wurde in Berlin aufgrund seiner Verwandtschaft zu Luke Mockridge aus einer von ihm besuchten Fahrschule geschmissen.

Der Shitstorm

Auslöser der Empörungswelle, die sich in den sozialen Medien lange gehalten hat und auch anlässlich dieses Auftritts wieder aufflammte, waren 2021 öffentlich gewordene Vorwürfe seiner Ex-Freundin Ines Anioli. Ihre schon 2019 wegen versuchter Vergewaltigung gestellte Strafanzeige wurde von der Staatsanwaltschaft Köln allerdings fallengelassen. Der mutmaßliche Vorfall habe sich im Schlafzimmer der beiden ereignet, wodurch nur Aussage gegen Aussage stehen könne, was für die weitere Verfolgung jedoch nicht ausreiche. Dennoch hatte das Magazin „Der Spiegel“ den Fall weiterverfolgt und einen Bericht veröffentlicht, in dem mehrere weitere Frauen Vorwürfe gegen Mockridge erhoben. Die Verbreitung dieses Berichts wurde vom Landgericht Hamburg untersagt. Das Gericht urteilte, es handle sich um „unzulässige Verdachtsberichterstattung“. Mockridge hatte sich daraufhin zwischen März 2021 und September 2022 aus der Öffentlichkeit zurückgezogen und angegeben, den Vorfall und seine Folgen für sich aufarbeiten zu müssen.

Zurück ins Rampenlicht

Der Bonner war aus dieser Auszeit zurückgekehrt, um die eigentlich abgesagte Tour seines Programms „Welcome to Luckyland“ doch noch zu spielen, unter dem Titel: „A Way Back to Luckyland“. Sie wurde beim „Deutschen Comedy Preis““2022 als erfolgreichstes Live-Programm ausgezeichnet. Auch „Sat.1“ strahlte die Show am 9. Dezember 2022 aus. Der Sender, auf dem auch Luke Mockridges Karriere im Mainstream begann, hatte sich während des Shitstorms konsequent mit ihm solidarisiert. Sein zweiter „Sat.1“-Auftritt innerhalb eines Monats hat nun bewiesen, dass Mockridges Karriere den Shitstorm, entgegen von ihm geäußerter Befürchtungen, wohl überstanden hat. Die Geschichte über seinen Bruder beendete Luke mit dem Witz: „Aber das ist eine Sache, die man in so einem Moment einfach akzeptieren muss, dass man in einem Land lebt, wo Frauen Autofahren beibringen dürfen.“

Für 2023 ist bereits eine weitere Tour angekündigt. Sie trägt den Namen „Trippy“.

Proteste gegen Luke Mockridge bei Show in Berlin