Sophie B. Hawkins: Herz ist Trumpf


Für eine amerikanische Singer/Songwriterin hat diese Frau einen wahrlich ungewöhnlichen musikalischen Werdegang. Schlüsselerlebnis im Leben der heute 25jährigen gebürtigen New Yorkerin, die schon als Kind bei Muttern im Keller Schlagzeug spielen wollte, war die Begegnung mit dem nigeriaraschen Trommler Babatunde Olatunji. Er lehrte ihr in einer Art Workshop-Kommune den Umgang mit der Djembe. einer afrikanischen Trommel. Als sie sich nach einiger Zeit aus dieser Gemeinschaft abnabelte, gründete sie aber zunächst eine Punkband : „Es war eine fruchtbare und aufregende Zeil in der Kommune für mich, aber irgendwann kommst du an den Punkt, wo du dich entscheiden mußt, was du willst. “ Sie wollte vor allem eines: lernen, gute Songs zu schreiben. „Eigentlich bin ich nie mit mir zufrieden. Ständig quäle ich mich mit dem Gedanken, ich könnte alles viel besser machen.“ Von aalglatter Perfektion ist gottlob auf ihrem Albumdebüt „Tongues And Tails“ (Sony Music) nichts zu spüren. Mit Hilfe altbewährter Studiocracks wie Omar Hakim und Mark Egan gelingt ihr eine von afrikanischen Rhythmen, kraftigen Rocksrucken und eingefarbten Jazzelementen durchsetzte Popscheibe Marke Seltenheitswert. Nur einen Song hat sie nicht selbst geschrieben: „An Bob Dylans ,1 Warn You‘ habe ich mich anfangs nicht getraut, weil ich dachte, das kann ich ihm nicht antun. Schließlich siegte der Ehrgeiz in mir und ich ließ meinen tiefsten Empfindungen für dieses Lied freien Lauf. “ Dank Sophies angerauhter und kräftiger Stimme sprechen ihre elf Songs eine deutliche, eigenwillige Sprache. Ihre Single „Damn I Wish I Was Your Lover“ tummelte sich denn auch wochenlang in den oberen Regionen der US-amerikanischen Billboard Charts. Auch bei der Single begegnet man einer inneren Wärme und Sensibilität, Sophies größte Stärke: „Meine Musik ist wie eine Person, wie ein Freund. Sie atmet in mir. „