Soul Asylum sind nicht zu stoppen
Die Pin-Ups der Flanellfraktion kehren zurück: Soul Asylum halten trotz Starstatus den Kontakt zur Basis und - wie früher -— immer unterwegs.
Das kann nur alte Gewohnheit sein: Auch im neuen Jahr wollen Soul Asylum noch nicht seßhaft werden. Die amerikanischen Alternativrocker, die nach acht Jahren harter Frontarbeit auf den Kleinkunstbühnen dieser Welt gerechterweise zum großen Erfolg kamen, sehen die verdienten Millionen offensichtlich nicht als willkommenen Anlaß zur Frührente. Wer die Freunde des unkomplizierten Musikvergnügens zwischen Folk, Rock, Punk und Power auch in ihrem Erfolgsjahr 1993 noch nicht live bewundern durfte, hat Grund und Gelegenheit, das nachzuholen. Soul Asylum, allen voran natürlich Sänger Dave Pirner als Traum aller ungekämmten Jungrebellinnen, spielen vor allem live aus Erfahrung. Bis sie verspätet zu Millionenseilern aufstiegen, absolvierte das Quartett jährlich bis zu 300 Gigs. Will heißen: die Männer verstehen ihr Handwerk. Fast kann man verstehen, daß wenn ein sonst phlegmatischer Frontmann Pirner auf der Bühne zum entfesselten Derwisch mutiert, die ersten Reihen akkurat gestylter Hippie-Kids entzückt in Ohnmacht sinken. Doch das ist bei einer Band natürlich sekundär. Was immer noch — und das ohne Ermüdungserscheinungen — an erster Stelle zählt, ist die ungebremste Spielfreude, mit der Soul Asylum ans Werk gehen. Wer will nochmal, wer hat noch nicht…
2.4. Mannheim, 3.4. Hannover, 4.4. Köln (Tickets: ca. 30.—, Mama & Rau, Ticketservice 069/2443660)