„Dankedanke“, sagt ein redseliger BRUCE HORNSBY gegen Ende des Gespräches, „danke, daß du mich nicht im ersten Satz auf Huey Lewis angesprochen hast“. Um das gleich abzuhaken: Lewis war -— neben Ex-Doobie Brother Michael McDonald -— der große Mentor des 31jährigen Spätzünders aus Williamsburg, Virginia. Doch trotz namhafter Fürsprecher ging erst mal gar nichts. Die Popularität der Bruce Hornsby Band beschränkte sich auf den amerikanischen Süden, was sie schließlich zum Aufgeben zwang. Auch als Hornsby dank McDonald zum Lohnschreiber bei der 2Oth Century Fox avancierte und für gefeierte Größen wie Olivia Newton John, Kenny Rodgers oder Huey Lewis zur Feder griff, blieb sein Name ein kleingedruckter Autorenvermerk.
Um mit seiner Frau in Van Nuys, einem der Vororte von Los Angeles, überleben zu können, verdingte er sich schließlich als Tour-Pianist bei Sheena Easton. In kreativer Hinsicht war das alles mehr Not als Lösung: „Die Popsongs, die ich maßschneidern sollte, wollten mir einfach nicht so recht gelingen und als hired hand, als Mietmusiker, wollte ich auch nicht enden.“
Angefangen hatte alles mit einem Orgel spielenden Großvater, mit Versionen von Neil Youngs „Cowgirl In The Sand“ auf der Akustischen und dem von den Eltern „erzwungenen Klavierunterricht“. „Damals“, erinnert sich Hornsby, „wollte ich von Tonleitern, Fingersatz, von Bach und Mozart nichts wissen. Meine Leidenschaft war Basketball.“
Später brachten die Beatles, The Band und Elton John den sympathischen Südstaatler doch noch zur Musik, und schließlich bekamen Hornsby und seine routinierte, neue Band, The Range, auch ihre Chance. „Da ich von allen großen Firmen schon Absagen bekommen hatte, schickte ich mein Demo schließlich an das Kleinlabel Windham Hill. Sie gaben’s weiter an die RCA und ich bekam einen Vertrag. „
Der dürfte sich für alle Beteiligten auszahlen: „The Way It Is“, der Titelsong seines Debütalbums, befindet sich weltweit auf dem Vormarsch in die Charts. Und in Europa stellen sich Bruce Hornsby & The Range demnächst persönlich vor —- als Vorprogramm von Huey Lewis.
