Spencer Davis nach dem Come-Back


In diesen Oldies-Zeiten schallen sie wieder aus allen Musik-Boxen, die alten Hits der Spencer Davis Group. Die Band, die Mitte der Sechziger Jahre mit Titeln wie ‚Keep On Running‘, ‚Gimme Some Loving‘ oder ‚I’m A Man‘ zur Weltspitze der Popmusik gehörte, hat sich nach jahrelanger Auflösung wieder zusammengefunden.

HARDIN & YORK SIND DABEI

Es war Ende 1972, als Spencer sich entschloss, seine Band wieder auf die Beine zu stellen. Er schaffte es, drei Mitglieder der Ur-Formation erneut um sich zu scharen: Eddie Hardin (piano, orgel), Pete York (drums) und Ray Fenwick (lead-guitar). Anstelle des früheren Bassisten Muff Winwood, dem Bruder von Stevie, konnte Spencer Charlie McCracken auftreiben. Charlie gehörte seinerzeit zu Rory Gallagher’s Taste. Spencer Davis selbst spielt Mundharmonika sowie Rhythmus- und Solo-Gitarre. Seitdem die Band wieder zusammen ist, hat sie Tourneen durch ganz Europa unternommen. Im Februar unterzeichnete sie einen Plattenvertrag mit Phonogram. Das erste Ergebnis davon war die Single ‚Catch Me On The Rebop‘.

ZEIT ZUM NACHDENKEN

Um Spencer Davis langen musikalischen Weg zu verfolgen, muss man weit in die Vergangenheit zurückgehen. 1960 gründete er seine erste Band. Es dauerte nicht lange, bis er damit so etwas wie einen ersten Durchbruch schaffte. Doch ausgerechnet auf der höchsten Woge des Erfolges fiel die ‚group‘ auseinander. Spencer meint dazu heute: „Wir hatten immer mehr Schwierigkeiten, etwas Neues auf den Markt zu bringen, deshalb war die Trennung unaufhaltsam. Aber auch rein konditionsmässig fühlte ich mich damals so ziemlich am Ende. Ich brauchte Zeit zum Nachdenken.“ Er ging dann in die Vereinigten Staaten, weil er glaubte, dort ohne den Leistungsdruck leben zu können, dem ein Star nun mal ausgesetzt ist. Dort im Land der unbegrenzten Möglichkeiten ‚jobbte‘ Spencer als Session- und Studiomusiker. Ab und zu spielte er in kleineren Clubs. Spencer: „Ich kam auf den Gedanken, eine neue Spencer Davis Group zu formieren, weil nach all den Jahren immer noch nach meinen alten Songs gefragt wurde. Da dachte ich mir, dass es wohl doch noch Platz für meine Band in der internationalen Rock-Scene geben müsste. Angesichts des musikalischen Niveaus, das die Pop und Rockmusik gegenwärtig hat, kann ich mir sogar vorstellen, dass wir populärer werden können als jemals zuvor.“