Spotify wird KI-generierte Musik nicht grundsätzlich verbieten
Jedoch bleibt nicht jede Form des Einsatzes von Künstlicher Intelligenz gestattet.
Spotify hatte in der Vergangenheit bereits einige Probleme durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI), als beispielsweise der KI-Song „Heart On My Sleeve“ mit den Fake-Stimmen von Drake und The Weeknd veröffentlicht wurde. Dieser musste von der Streaming-Plattform entfernt werden, nachdem er innerhalb von 48 Stunden bereits 20 Millionen Streams erreicht hatte. Nun äußert sich Spotify-Chef Daniel Ek zum Einsatz von KI in der Musikwelt und besonders auf Spotify.
In einem Interview mit „BBC News“ gab er an, dass seiner Meinung nach KI in einigen Bereichen nützlich eingesetzt werden könne, sie aber nicht dazu benutzt werden dürfe, um Künstler:innen und ihre Stimmen zu imitieren.
Laut Daniel Ek gibt es drei Bereiche, in denen KI momentan in der Musik und so auch auf Spotify verwendet werden würde. Einige davon seien für ihn mehr, andere weniger akzeptabel. Durchaus akzeptabel wäre der Einsatz der Künstlichen Intelligenz als Art Werkzeug, wie Autotune, zur Verbesserung der Musik. Umstritten wären Songs, die von bestimmten Künstler:innen inspiriert seien und dann durch die KI generiert werden, aber nicht gänzlich jemanden imitieren würden. Nicht akzeptabel wäre aber die klare Imitation einer Person.
Die Regulierung der KI für einen angemessenen Einsatz wäre jedoch laut Ek leichter gesagt als getan, da es nicht immer einfach sein würde, eine Imitation von einem Original zu unterscheiden. Er erzählte „BBC News“: „Man kann sich vorstellen, dass jemand einen Song hochlädt und behauptet, Madonna zu sein, auch wenn er es nicht ist. Wir haben in der Geschichte von Spotify schon so ziemlich alles gesehen, was Leute versucht haben, um unser System zu manipulieren.“
Im Falle des Fake-Songs „Heart On My Sleeve“ machte der Einsatz einer KI auf weitere Probleme aufmerksam: Der Track würde für einen Grammy in den Kategorien „Bester Rap-Song“ und „Song des Jahres“ nominiert, jedoch würden beide Auszeichnungen an den Autor des Songs und nicht an den Interpreten vergeben werden.
Die Nominierung war nur deshalb möglich, da es sich um ein Original handelte, dass von einer menschlichen Person produziert wurde. Jedoch wurde die Nominierung letztlich zurückgenommen, da es zu den Voraussetzungen einer Einreichung gehört, dass ein Stück landesweit erhältlich sein musste. Diese Bedingung war aber nicht mehr erfüllt, weil die Universal Music Group (UMG) den Song kurz nach seiner Veröffentlichung wieder entfernt hatte.
Der Chef der UMG, Harvey Mason Jr., rief daraufhin dazu auf, bewusster mit Künstlicher Intelligenz umzugehen und sich nicht dadurch verwirren zu lassen. Ebenso betonte er, dass die Akademie, die den Grammy verleiht, dazu gegründet wurde, um menschliche Künstler:innen zu würdigen und zu unterstützen. Dies wäre im Fall des imitierten Drake- und The-Weeknd-Songs nicht der Fall gewesen.