Status Quo
„Sag niemals nie“ heißt es nicht nur bei Bond. Man kennt das Zarah Leander-Syndrom ewiger Abschieds-Tourneen, aber Rossi & Co. geben es uns verbrieft und versiegelt: Zum wirklich allerletzten Mal gehen Status Quo in diesen Tagen auf Tour. Noch ein letztes Mal Boogiezu den unverwechselbaren, unveränderten, einmaligen Riffs. Francis Rossi strahlt: „Genau darum ging’s ja! Richard und ich saßen einmal in Bielefeld stundenlang an einer Tanzfläche und sahen zu. Und plötzlich wußten wir, was wir spielen mußten, um die Leute unweigerlich zum Tanzen zu bringen.“
Angefangen hatte der Spaß 1982. Da begleiteten Rossi und seine Mannen derart illustre Interpretinnen wie Madeline Bell oder die Dixie Cups. „Mein Gott, wie sahen die manchmal aus. Aber abends auf der Bühne-einfach himmlisch!“Oann streifte man ihnen Buntgemustertes über den Leib. „Alle trugen das, die Kinks, wir, es gab damals nichts anderes.“ Man nannte sie psychedelisch. „Albern“.
Nach etlichen Umbenennungen (The Scorpions, The Spectres, Traftic, Traffic Jam, eventuell sogar The Muhammad Alis!) entschied man sich für Status Quo. Und dafür, den ganzen Moderfirlefanz einfach nicht mehr mitzumachen, sondern auf die Bühne zu gehen, so wie sie wären: in Jeans und Hemden. „Das galt als ausgesprochen unverschämt.“
Dazu kam das berühmte Quo-Riff und die Meisterleistung, anschließend über 20 Jahre lang mit minimalstem Aufwand sich selbst zu zitieren. Lediglich Drummer John Coghlan blieb auf der Strecke. Rossi: „Es ging einfach nicht mehr mit ihm.“
Dafür geht’s jetzt um so besser, aber leider zum letzten Mal, und zwar mit Pete Kirchner und dem seit Jahren bewährten Andy Bown an den Keyboards. Verehrter Mr. Rossi, ich hoffe, Sie bemerken die dicke Träne, die ich Status Quo live voller Inbrunst nachweine.