Stefan Raab


Seit kurzem ist Stefan Raab mit TV total bei Pro 7.

Du warst von Anfang an bei VIVA dabei und hattest dort eine Menge Erfolg. Wie kommt es, daß Du erst jetzt, mit 32, zu einem anderen Sender wechselst? Gab’s etwa keine Angebote?

„Doch, ich hatte jede Menge Angebote auf dem Tisch. Das reichte bis zur Samstagabendshow auf RTL. Aber ich habe auch finanziell lukrative Sachen abgelehnt, weil die nur mein Gesicht wollten. Zur Sendung selbst hätte ich nichts sagen dürfen – bei „TV total“ ist das anders.“

Was ist anders bei „TV total“?

„Das Konzept der Sendung ist von mir mitentwickelt. 15 Studenten glotzen sich eine Woche lang durch über 30 Sender und treffen eine Vorauswahl der bescheuertsten Szenen. Wenn ich sage: Das finde ich nicht lustig, dann kommt’s nicht in die Sendung.“

Was ist denn bei „TV total“ im Unterschied zu „Vivasion“ lustig? Ist der Humor ein anderer?

„Bei Pro Sieben hab‘ ich andere Möglichkeiten als bei VIVA. Wenn sich’s anbietet, kann ich auch Scherze über „Das literarische Quartett“ machen – das VIVA-Publikum hätte das doch für ein Kartenspiel gehalten.“

Das klingt jetzt ein bißchen überheblich…

„Soll es aber nicht sein. VIVA war eine prima Spielwiese für mich, aber ich hatte keine Lust mehr, Mola Adebisi ständig bei den Hausaufgaben zu helfen.“

Du hast seit kurzem eine eigene Produktionsfirma, die den schönen Namen „Metzgerei Raab TV“ trägt. Wie kam’s dazu?

„Ich bin ja gelernter Metzger, und meine Eltern haben bis letztes Jahr eine Metzgerei in Köln-Sülz geführt. Das Ganze ist so eine Art Hommage an meine Vorfahren. Daß mit der Produktionsfirma ist allerdings nicht ganz unproblematisch. Wir wollten den Firmennamen bei der IHK anmelden, aber das war nicht so einfach. Nicht etwa, weil wir keine Würste produzieren, sondern weil keiner der Gesellschafter den Meisterbrief hat. Ich bin ja nur Metzgergeselle. Ich hab‘ mir auch schon überlegt, ob ich den Meisterbrief nicht noch schnell nachmache.“

Was passiert, wenn bei „TV total“ die Quote nicht stimmt und die Sendung ganz schnell wieder vom Bildschirm verschwindet?

„Das wäre auch kein Weltuntergang. Ich bin so was wie der Ross Perot des Unterhaltungsfernsehens. Ross Perot wollte damals auch nicht US-Präsident werden, weil er die Kohle brauchte.“