Stefanie Sargnagels Video für Worried Man & Worried Boy ist recht unappetitlich
Gegen Bussi und Amore, für einen Handkuss: Das Verhältnis von Autorin Stefanie Sargnagel zum Austropop ist ein herrlich gespaltenes. #Videopremiere
Stefanie Sargnagel hat ein Austropop-Musikvideo gedreht. Dies, liebe Leser, ist eigentlich nur die zweite Nachricht hinter der folgenden ersten: Worried Man & Worried Boy kündigen ein neues Album an. Beides aber hängt, wie so oft im Veröffentlichungsturnus der Popmusik, sehr eng zusammen. Deshalb von vorne.
Worried Man & Worried Boy, das sind Vater Herbert Janata und Sohn Sebastian Janata. Der alte Herr führte Jahrzehnte lang die als „Urgestein des Austropop“ geltende Worried Men Skiffle Group an, der Sohnemann spielt Schlagzeug bei der sehr guten Band Ja, Panik. Zusammen hatten sie zuletzt Klassiker der Worried Men wie „I wü owa I trau mi net“ und „Owa mi loss bitte heit in Rua“ neu aufgenommen – originalgetreu mit Vorkriegsinstrumentarium wie Kazoo und Ukulele analog auf Tonband, aber mit dem Kenntnisstand von heute. Das Album dazu hieß wie das Duo „Worried Man & Worried Boy“ und erschien 2015 (lest hier unsere Rezension dazu). Nun legt Familie Janata nach.
Ihr zweites Album RUHIG BLEIBEN umfasst zehn neue Kompositionen und erscheint im Oktober dieses Jahres. Die Vorabsingle heißt „Handkuss“. Die Autorin und Schrifstellerin Stefanie Sargnagel, die auch schon für den Musikexpress mit Flüchtenden unterwegs war, hat dazu gemeinsam mit Beniamin Urbanek ein Comic-Video gedreht. Und dies ist, ähnlich wie Sargnagels Wanda-Diss, für den sie für den „Preis für Popkultur 2016“ nominiert war, etwas vulgär, unappetlich und anstößig – aber deshalb nicht unbedingt verachtenswert. Seht selbst, das Ding feiert nämlich hier und jetzt bei uns Premiere:
Und jetzt alle: „Wer ist Schuld an meinem Verdrängungsmechanismus? Wirklich ich selbst oder doch der Scheiß-Kapitalismus?!“