Street News


Nach Robben und Regenwald schlägt das Herz des Pop-Stars jetzt für die Obdachlosen. Von Sting bis Cocker — alle schreiben sie Artikel für die neue Armen-Zeitung "Street News".

Selten schafft es ein neues Magazin in den USA binnen weniger Ausgaben die Auftage so zu steigern, wie das auf Tageszeitungspapier gedruckte Organ der Obdachlosen in New York. „Es ist besser, eine Zeitung zu verkaufen, als auf ihr zu schlafen“ ist das Motto von Magazin-Gründer Hotchinson Persons (33), der mit seiner Zeitung inzwischen bekannt, aber nicht reich geworden ist. Dafür sorgt die Kalkulation: 75 Cent kostet eine Ausgabe, davon bekommt der StraOenverkäufer — allesamt Obdachlose — stolze 50 Cent, der Druck kostet 12 Cent, der Rest teilt sich in einen Kleidungs-Zuschuß für den Verkäufer und ein Wohnungssanierungs-Programm. Mit Erfolg: Von den 1200 Verkäufern konnten schon 250 eine eigene Wohnung beziehen. „Ich weiß verdammt genau, wie gut es ist, Hilfe zu bekommen“, erinnert sich „Street News‘-Autor Joe Cocker. „Mir hat mal ein Mädel in der Nacht alles Geld, Ausweise und Gepäck gestohlen. Ich hatte nur noch meine Kleider auf dem Leib, aber ein mexikanischer Gärtner schenkte mir ein paar Cents zum telefonieren.“ Die Star-Tips für Obdachlose sind vielfältig: Patti LaBelle verrät billige Kochrezepte, die sich auf dem brennenden ölfaß realisieren lassen, Lou Reed rät in einem Gedicht zu mehr Selbstvertrauen, und Cindy Lauper empfiehlt allen Müttern:

„Frauen, verdient euer eigenes Geld, dann könnt ihr mit euren Kindern so leben, wie ihr wollt“

Sting erinnert sich an einen Heimatlosen, der in dem Theatereingang von Stings „Dreigroschenoper“ wohnte, wegen der Vorstellungen aber vertrieben wurde. „Er meinte, er habe jetzt endlich einen wesentlich besseren Übernachtungsplatz gefunden. Er wünschte, daß ich auch so ein Glück haben sollte.“