Nimmt man den Begriff Folk bei seiner Ur-Bedeutung. als Verkürzung von „Folklore , also“.irrt engeren Sinne mündlich tradierte Überlieferungen eines bestimmten Volkes“ IWikipedia], dann ist Sufjan Stevens vielleicht der eigentlichste Folkmusiker in dieser Liste. Die Alben seiner geplanten „50 States“-Reihe sind wie Kompendien einer persönlichen Geschichtsschreibung, in denen er in Texten, Titeln, Artwork Geschichten aus der Mitte des Lebens mit (Regional-] Historischem und lokalen Mythen vermengt, ohne sich in schlichtem Storytelling zu verlieren. Alles zu dieser einzigartigen Musik, wurzelnd im US-Folk (die Appalachen!], den Multiinstrumentalist Stevens – sein Lieblingsinstrument, das Banjo, und seine überbordende Begabung für Melodien und Arrangements im Anschlag – mit Mini-Orchestern aus Freunden und Overdubs in höchste Höhen und Blütenstände treibt, beeinflusst weniger von Psychedelik als von Indierock und der irisierenden Repetivität der Minimal Music – die bei ihm freilich zu so episch breiterwie filigraner Maximalmusik erwächst.
