Sziget 2013: Festival-Nachbericht vom Donnerstag – mit Biffy Clyro, Bad Religion und ohne Michael Kiwanuka


Punkrock und Palmenwedel: Der Donnerstag beim Sziget Festival 2013 war vor allem heiß. Hier die Beweisfotos.

Irgendwo hat sie sich festgesetzt, die Hitze. Während sich die Temperaturen schon in der Früh wiederholt Richtung 30 Grad Celsius und mehr aufmachen, flattert eine kurzfristige Absage beim Sziget 2013 ein: Retrosoulman Michael Kiwanuka konnte sein Konzert leider wegen einer Rachen-Infektion nicht antreten. Wir wünschen gute Besserung.

Ein wenig Abkühlung verschafft uns der Abend auf der großen Bühne mit den Kings Of…, Halt, es sind Biffy Clyro. Setzt man die Breitenwirkung beim Sziget als Maßstab, sind die Schotten mit ihrem neuen Werk OPPOSITES endgültig beim (Indie-)Stadionrock angekommen. Dieser präsentiert mit weniger Mitsing- aber gekonnt eingestreuten Instrumentalpassagen (man sagt, die Band habe mal Progressive und Post Rock gemacht, vor ein paar Jahren holten sie Ex-Oceansize-Gitarrist Mike Vennart in ihre Livebesetzung). Dazwischen Feuer- und Nebelshows wie die ganz Großen. Zu denen Biffy Clyro in ihrer britischen Heimat tatsächlich längst gehören.

In einer der Zeltbühnen spielen danach Bad Religion. Anfang der 80er gegründet, waren sie eine der ersten Punk- und Hardcorebands (neben NOFX), die Gesang und Melodie in das Genre einbrachten. Sänger und Mitbegründer Greg Graffin hat übrigens einen Doktor in Evolutionsbiologie, mittlerweile zeigt sich auch der passende Phänotyp des ergrauten Punkers. Doch zu sophisticated geht es hier nicht zur Sache, eher gelassen wie auch energiegeladen und froh, beim Wahnsinn Sziget dabei sein zu dürfen.

So tragen in der Nacht Fans Tonnen von meterlangen Ästen zum Wedeln in das Zelt, in dem der niederländische DJ Kees van Hondt auftritt. Er wünscht sich stets verrückte Mitbringsel bei seinen Auftritten.