Tag 25 im Prozess gegen Sean „Diddy“ Combs: Jury sieht belastende Videos

Die Videos der „Freak Offs“ durften nur die Geschworenen sehen. Auch Textnachrichten wurden gezeigt

Am Dienstag (17. Juni) ging der Prozess gegen Sean „Diddy“ Combs in New York in den 25. Verhandlungstag. An diesem Tag wurden der Jury Videos der „Freak Offs“ sowie Textnachrichten zwischen Casandra „Cassie“ Ventura und dem Angeklagten vorgelegt.

Unter Ausschluss der Öffentlichkeit

Wie „The Independent“ berichtet, durften die Videos ausschließlich von den Geschworenen gesichtet werden – weder Anwälte, Staatsanwälte noch das Publikum hatten Einsicht. Die Bildschirme im Gerichtssaal wurden umgedreht und die Jury musste Kopfhörer tragen.

Bereits am Montag (17. Juni) hatte die Jury Videomaterial dieser „Freak Offs“ gesehen. Damit sind exzessive Partys, bei denen laut Zeug:innenaussagen angeblich sexuelle Übergriffe, Drogenmissbrauch und andere illegale Aktivitäten stattgefunden haben sollen, gemeint. Diese stehen im Zentrum mehrerer schwerer Vorwürfe gegen den Musikproduzenten und Rapper.

Die Verteidigung präsentierte dem Gericht sieben Clips mit einer Länge zwischen 22 Sekunden und vier Minuten. Laut Berichten sollen die Geschworenen keine auffälligen Reaktionen gezeigt haben, niemand habe den Blick abgewendet oder erkennbare Abscheu gezeigt.

Die Videos wurden im Zusammenhang mit Textnachrichten präsentiert, die zwischen Cassie und Combs ausgetauscht wurden. Diese enthielten mehrere sexuell eindeutige Botschaften, die Cassie ihrem damaligen Freund schrieb. In einigen Nachrichten soll es den Anschein gemacht haben, dass sie sich auf die „Freak Offs“ gefreut habe. So schrieb sie, dass sie „immer bereit“ sei „auszuflippen“.

Schwere Vorwürfe gegen Sean „Diddy“ Combs: Menschenhandel und sexuelle Gewalt

Sean „Diddy“ Combs sieht sich mit einer Reihe von Vorwürfen konfrontiert. Darunter Verschwörung zur organisierten Kriminalität, zweifacher Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung (engl. Sex Trafficking) und Beförderung zum Zweck der Prostitution.

Zudem wird ihm vorgeworfen, Personen entführt, unter Drogen gesetzt und zu sexuellen Handlungen gezwungen zu haben – teils unter Einsatz von Schusswaffen und Gewaltandrohung. Diddy plädiert auf nicht schuldig und der Prozess soll voraussichtlich acht Wochen gehen.