Seine zeitbedingte Weltsicht teile Karl May mit praktisch allen Autoren des ausgehenden 19. Jahrhunderts, heißt es in dem offenen Brief. Was ihn hingegen von den meisten seiner Kollegen unterscheide: In seiner Darstellung des „Wilden Westens“ habe die Sympathie des Erzählers von Beginn an der leidenden indigenen Bevölkerung gegolten.
Ist „Winnetou“ rassistisch? Diese Debatte sorgt zur Zeit für Diskussionen. Nun erklärt die Karl-May-Gesellschaft und die Karl-May-Stiftung in einem offenen Brief, warum Mays Werk gegen ethnozentristische Perspektiven und Klischees spreche.
Man müsse heute kommentierte Ausgaben herausbringen, „wo man eben aufklärt und erzählt was los ist“, so der Moderator. Am Montag hat der Ravensburger-Verlag die Auslieferung zweier Winnetou-Bücher wegen Vorwürfen der kulturellen Aneignung gestoppt.