Rezension - Musikexpress

Rezension

„Joker: Folie à Deux“

Immer weiter rein in den Kaninchenbau: Joaquin trifft Gaga, Arthur trifft Harley, und Gotham brennt. Hier unsere Review.

Yung Hurn

Der Wiener ist endlich wieder in Berlin aufgetreten – die Erwartungen waren groß.

Edwin Rosen, hier live 2022

Er ist nervös, die Fans rasten aus: Wir waren beim ersten ausverkauften Berlin-Konzert von Rosen.

Zwischen Fremdscham, Fäkalhumor, Mobbing, Sexismus und, äh, Nächstenliebe: In der zweiten Staffel der kurzweiligen Mockumentary „Die Discounter“ läuft mal wieder alles schief – weil Cast, Regie und Produktion trotz manchmal plumper Gags und zu naher „Stromberg“- und „jerks.“-Referenzen fast alles richtig machen.

Faber live beim Appletree Garden 2016.

Am Sonntagabend hat der so oft gefeierte wie kritisierte Faber sein zweimal abgesagtes Konzert aus dem Jahr 2020 im Berliner Tempodrom nachgeholt. Das war fantastisch.

Nachdem Coldplay 2019 angekündigt hatten, erst wieder auf Tour zu gehen, wenn das ökologisch nachhaltig möglich ist, war das nun offenbar gegeben, denn die Band ist auf Welttournee und spielte am 10. Juli 2022 das erste von drei Konzerten in Berlin und, nach dreimal Frankfurt, das vierte in Deutschland. Unsere Autorin ist begeistert.

Von Wirecard und alten weißen Männern: Die sechsteilige Miniserie „King Of Stonks“ erzählt nur mutmaßlich maßlos überhöht vom Aufstieg und Fall eines deutschen Fintech-Startups, seinem schmierigen CEO – und funktioniert als Satire, Kommentar und Komödie gleichermaßen.

Das Roskilde zählt zu den größten und ältesten Festivals in Europa. Zum 50. Jubiläum sparte man sich jegliche Nostalgie – man setzte einfach wie immer auf ein diverses, herausforderndes Line-up und einen Spirit, der in der Geschichte des Festivals begründet liegt. Daniel Koch war für uns vor Ort.

Eine zweiteilige Dokumentarserie widmet sich den Missbrauchsvorwürfen der Schauspielerin Evan Rachel Wood gegen ihren Ex-Freund Marilyn Manson. „Phoenix Rising“ ist Aufschrei, Abrechnung und Zumutung zugleich.

Daniel Koch war für uns beim Konzert von Dua Lipa am 10. Mai 2022 in Berlin und erlebte perfektes Pop-Entertainment, das zwar höchst professionell vorgetragen wurde – aber vielleicht gerade deshalb so gut funktionierte. Hier sein euphorischer Eindruck.

Die Kultur leidet besonders unter Corona. Auf dem DOK.Fest München läuft nun eine Dokumentation, die vier Münchener Clubs ein Jahr lang begleitet. Sie gewährt intime Einblicke und verschafft einer Subkultur Gehör, die politisch wenig beachtet scheint.

In der neuen „Bridgerton“-Staffel sucht der älteste Sohn Anthony eine angemessene Partie. Liebe hat er dabei nicht im Sinn. Doch eine schicksalhafte Begegnung bei einem Ausritt verwickelt ihn in eine Dreiecksbeziehung mit zwei Schwestern – doch ganz so stürmisch wie im Vorgänger geht es trotzdem nicht her.

5 Gründe, warum sich auch die vierte Staffel von „The Marvelous Mrs. Maisel“ auf Amazon Prime Video lohnt.

Die erste Staffel von „Yellowjackets“ bietet einen unerwartet launigen Mix aus 90er-Flair, Survival-Drama, Okkult-Horror und Mystery – und beschreitet trotz erzählerischen Parallelen zu „Überleben!“ und „Herr der Fliegen“ ganz eigene Wege.

„Jerks“-Macher Christian Ulmen versucht sich mit „Die Discounter“ an einer Mockumentary im Billigmarkt. Die Miniserie komprimiert Comedy-Altbewährtes und hat einige Gastauftritte parat. Reicht das?

Was für ein Drama: In „The Unforgivable“ spielt Sandra Bullock eine verurteilte Mörderin, die nach 20 Jahren Gefängnis zurück ins Leben finden will und ihre kleine Schwester sucht – aber an sich selbst und der Gesellschaft scheitert.

Eine wahre Geschichte? Mitnichten. Die Miniserie „True Story“ auf Netflix basiert lose auf dem Leben ihres Hauptdarstellers, dem Comedy-Superstar Kevin Hart. Der Rest aber ist Fiktion, Crime, Thriller und Drama – mit Wesley Snipes als Unheil bringendem Sidekick.

Buhsido mit einem glänzendem, weißen Lächeln.

Zwischen Realtalk und PR, Gangsterrap und Vorstadtspießigkeit: In der sechsteiligen Doku „Unzensiert: Bushido's Wahrheit“ stilisiert sich Anis Ferchichi als sorgender Vater und Opfer, der nicht länger die Klappe halten will. Unser erster Eindruck.

Außer Selbstverkultung nicht viel Neues: Die zweite Staffel „Tiger King“ hat leider eines mit dem kommenden Winter gemeinsam – beide lassen uns den ersten Lockdown fast nostalgisch vermissen.

Mit viel Humor, entspannter Gangart und ernsten Untertönen zeichnen Taika Waititi und Sterlin Harjo in ihrer Comedy-Serie den Alltag von vier Native-American-Teenager*innen im ländlichen Oklahoma nach – wichtig hinsichtlich kultureller Repräsentation, sehenswert noch dazu.

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