Taste geben ihre Trennung Bekannt
Die britische Blues-Scene hat einen schweren Verlust erlitten: Rory Gallagher, Ritchie McCracken und John Wilson, die sich unter dem Namen „Taste“ gerade jetzt erst die ihnen gebührende Anerkennung errungen hatten, trennten sich nun nach beinahe dreijährigem Bestehen. Was für Schwierigkeiten haben diese Reaktion herausgefordert? John Wilson nahm kein Blatt vor den Mund: „Rory ist ein Angeber, ein richtiger kleiner Diktator. Mir passt es nicht, dass er sich immer und überall in den Vordergrund drängt“, war sein Kommentar. Ob das nun stimmt oder nicht, mag dahingestellt bleiben. Eins aber ist sicher: Rory stand nicht zu Unrecht im Vordergrund. Trotz der ausgezeichneten Begleitung von Ritchie und John war es immer Rory’s Leadgitarre, die die Taste-Musik zu etwas ganz Besonderem machte. Vor einem Jahr noch gänzlich unbekannt, wurde er im diesjährigen Pop-Poll der englischen : Musikfachzeitung zu einem der zehn besten Gitarristen gewählt und Kenner nennen seinen Namen in einem Atemzuge ! mit Eric Clapton, Hendrix, Jimmy Page und Jeff Beck. Dass Rory ein Angeber sein soll, kann man auch kaum glauben wohl selten wurde der Blues von einem Musiker so natürlich und ohne jegliche Show vorgetragen. Sollte John etwa neidisch sein? Ritchie, der Bassmann, enthielt sich jeglichen Kommentars. Und Rory selbst? Nun, wer ihn kennt, weiss dass er nicht viel redet, und vor allem nicht schlecht über seine Kollegen. Über seine Zukunftspläne äussert er sich auch nur vage. Sicher ist, dass er weitermachen wird, ob allein oder mit anderen Musikern, wird sich zeigen. Das Kapitel „Taste“ ist jedenfalls abgeschlossen und alles was uns bleibt sind zwei fantastische Alben und die Erinnerung an ein paar unvergessliche Live-Auftritte.