Teamplayer und Einzelkämpfer


John Frusciante ist seit seiner Rückkehr zu den Chili Peppers ganz schön eingespannt.Trotzdem hat er Zeit für ein Soloalbum.

John Frusciante stieß im Sommer ’88 zu den Red Hot Chili Peppers. Im zarten Alter von 18 Jahren. Nicht zuletzt seinem Gitarrenspiel ist es zu verdanken, dass „ßlood Sugar Sex Magik“ (’91) zu den aufregendsten Peppers-Alben zählt. Im Mai ’92 jedoch verließ er, mitten während einer laufenden Japan-Tour, die Band. Stress, Drogen und Alkohol hatten ihm böse zugesetzt. In den darauf folgenden Jahren nahm er zwei Soloalben auf,“Niandra Lades& Usually Just AT-Shirt“ und „Smile From The Streets You Hold“. Ziemlich unanhörbares Zeug – versponnen, abstrus, ohne roten Faden. John Frusciante war auf dem besten Weg.derSydBarrett seiner Generation zu werden.

Erst der Anruf von Peppers-Bassist Flea brachte ihn zurück in die Spur. Frusciante stieg wieder ein. Zusammen nahm man den Megaseller „Californication“ auf. Heute ist der 30-Jährige clean und „in besserer Verfassung als je zuvor“. Sogar die andauernde Marathon-Tournee der Chilis mag ihm nichts anhaben. „Zu Beginn der Tour ging’s mir echt schlecht. Jetzt haben wir einen Yoga-Lehrer dabei, und sind alle superfit.“Sofit, dass Frusciante auch noch die Kraft fand, ein weiteres Soloalbum einzuspielen.“To Record Only Water ForTen Days“ ist wesentlich zugänglicher ausgefallen als seine beiden Vorgänger. Nicht selten erinnern die Songs an die energiegeladenen Kracher der Chili Peppers. Im Mittelpunkt steht Frusciantes charakteristisches Gitarrenspiel und sein selbstbewusster Gesang. Als Vorbilder nennt er überraschenderweise deutsche Elektroniker wie Kraftwerk und Neu! sowie Depeche Mode.OMD und Joy Division. Und hat er.als glühender Esoteriker, auch eine Botschaft, die er vermitteln will? „Ich versuche, die Leute zu bewegen, in der vierten und fünften Dimension zu denken.“ Aha.