Telekom will neue Mobilfunk-Nutzer mit Gratis-Flatrate für Musik und Videos locken

von Andreas Meixensperger 04.04.2017

Ob er wohl auch gerade seine Illegale-Downloads-Playlist durchgeht?

Nachdem die Telekom eine Kooperation mit Spotify zurückziehen musste, weil sie gegen das Gebot der Netzneutralität verstoßen hatte, versucht der Mobilfunk-Anbieter es nun mit mehreren Streaming-Diensten im Paket.

StreamOn heißt die neue Tarif-Option der Telekom, die schon vom 19. April 2017 an kostenlos zu den M- und L-Tarifen gebucht werden kann. Das Angebot klingt verlockend: Auch wenn das Datenflat-Volumen verbraucht ist – Musik und Videos ausgewählter Partner laufen weiterhin ruckelfrei, weil sie nicht auf das verbrauchte Datenpaket hinzuaddiert werden.

Einen ähnlichen Tarif, mit dem man nach Verbrauch des Inklusiv-Volumens Spotify weiterhin ungedrosselt nutzen konnte, musste die Telekom im vergangenen Jahr zurückziehen, weil er gegen die von der Europäischen Union auferlegte Netz-Neutralität verstoßen hatte. Das Konstrukt der Netzneutralität soll sicherstellen, dass mit der Übertragung oder Nichtübertragung von Daten keine Diskrimierung entsteht, zum Beispiel, indem bestimmte Netzdienste benachteiligt oder blockiert werden.

Eine solche Diskriminierung sieht die Telekom im neuen Tarif nicht, denn im Gegensatz zur Kooperation mit Spotify gebe es bei StreamOn keine Einschränkung. „Jeder Anbieter von legalen Audio- und Video-Inhalten kann unser Partner werden“, sagt Telekom-Geschäftsführer Michael Hagspihl. Wie die Bedingungen für eine solche Partnerschaft ausgestaltet sind, und ob diese legal sind, muss jedoch noch von der Bundesnetzagentur überprüft werden. Wegen der neuen Ausgestaltung des Tarifs und konkurrenzfähigen Angeboten der Mitbewerber, stehen die Chancen jedoch gut, dass Telekom-Kunden bald auch auf dem Mobiltelefon endlos bingen können.

Folgende Partner hat die Telekom für ihre StreamOn-Option bereits bestätigt.