The Big Dish – Schotten Dicht
„Die meisten Plattenfirmen sind nur am schnellen Geld interessiert. Entweder du hast sofort eine Hitsingle, oder sie schmeißen dich raus. So ein Blödsinn: Selbst die Stones brauchten einige Jahre, bis sie echte Meisterwerke schreiben konnten.“ Stephen Lindsay, Kopf und Sänger der schottischen Band The Big Dish, weiß wovon er spricht. Nach zwei kommerziell enttäuschenden Alben, die von Zugeständnissen an Plattenfirmen bestimmt waren, stand er vor einem Scherbenhaufen aus Selbstzweifeln. Obwohl er mit Big Dish einst als Reaktion auf diesen Druck „bewußt schlechte Songs“ als vermeintliche Hitsingles einspielte, mochte es mit dem ersehnten Erfolg nicht klappen. Mit einem neuen Plattenvertrag und gestärktem Selbstbewußtsein wagt es das schottische Quartett auf seinem dritten Album SATELLITES jetzt erstmals, der eigenen Kreativität freien Lauf zu lassen. Prompt eroberte bereits die erste Single „Miss America“ die britischen Charts. Das ist mehr als erstaunlich, denn Stephen Lindsay’s melancholisch zerbrechlicher Gesang und seine filigran gleitenden Gitarrenklänge mögen so gar nicht in die verdancefloorte Chartlandschaft passen. Ein Grund für den unerwarteten Durchbruch ist sicher der Star-Produzent Warne Livesey (Deacon Blue, Midnight Oil), der Big Dish den zurückhaltenden Mittsiebziger-Sound auf den Leib schneiderte und den „Mut zum Weglassen von Tönen“ beibrachte. Vielleicht liegt der Schlüssel des Erfolges aber auch ganz einfach bei dem unwiderstehlichen spanischen Model, deren erhabenes Antlitz die Big Dish-Cover ziert. „Sie ist wirklich so unglaublich schön“, lacht Stephen Lindsay, „daß uns schwindelig wurde. Bei der Photosession weigerte sie sich, auch nur ein Wort mit uns zu reden. Und das nennt sich dann Sex &Drugs &Rock n‘ Roll!“