The Chieftains
Ich weiß nicht, was ich da überhaupt singe. Aber was soll’s, das weiß ich ja oft nicht einmal bei meinen eigenen Songs.“ Nicht nur Sting, der die keltische Melodie ‚Mo Ghile Mear‘ anstimmt, gibt erstaunte Kommentare zu seiner Arbeit mit den Chieftains ab. Auch Tom Jones, Hengst und Held der Vegas-Schickeria, schwärmt von den sechs irischen Folk-Fossilien: „Sie sind die beste Band der Welt. Sie klingen so locker, als würden sie nur im Pub rumhängen. Doch wer mit ihnen im Studio war, der weiß, wie präzise sie arbeiten.“ Vierzehn Weltstars trommelte Chieftains-Chef Paddy Moloney für die neue CD ‚The Long Black Veil‘ zusammen. Neben Sting und Jones, wirken Marianne Faithful, Ry Cooder, Mark Knopfler, Sinead O’Connor, Paul Brady, Colin James, Van Morrison und die Rolling Stones mit. „Wir sind weniger eine Band als eine Institution“, meint Paddy Moloney. Neben Bier und Butter dürften die Chieftains wichtigstes Exportgut der Grünen Insel sein: 1983 spielten sie als erste Band auf der Chinesischen Mauer, 1990 waren sie zu Gast beim ‚Wall‘-Spektakel in Berlin. In New York gaben sie letztes Jahr mit Pete Townshend und Eddie Vedder die Songs der Who zum Besten, danach tourten sie dreimal durch Japan. Der Höhepunkt: Das Festival ‚The Great Music Experience‘ vor dem Todaiji-Tempel – Bob Dylan, Joni Mitchell, Bon Jovi, Ry Cooder, INXS und 100 Buddhisten-Mönche nahmen teil. Paddy Moloney ist einer der Initiatoren des Projektes, das im Jahr 2000 in Pekings „Verbotener Stadt“ enden wird. Bis dahin finden alljährlich Konzerte an ungewöhnlichen Orten statt, Ende März beispielsweise vor der Mond-Pyramide von Teotihuacan nahe Mexiko City. Moloney hadert noch: „Mir ist es dort eigentlich viel zu heiß.“ Ein paar Guinness könnten helfen. Akt. Album: ‚The Long Black Veil‘ (RCA)