The Dandy Warhols


Pop-Papst Andy wäre begeistert: Mit den Dandy Warhols feiert die Legende von Sex, Drugs & Rock’n’Roll ihr überfälliges Comeback. Bei den Aufnahmen zum zweiten Album „The Dandy Warhols Come Down“ arbeitete das Quartett aus der Künstler-Hochburg Portland/Oregon nämlich nicht nur mit experimentellen Sounds und lupenreinen Pop-Songs, sondern auch mit chemischer Unterstützung jeglicher Couleur: „Für die Aufnahmen hatten wir ein riesiges Budget. Etwa ein Drittel davon haben wir für Drogen auf den Kopf gehauen“, grinst Sänger Courtney Taylor. „Wir luden ein paar Freunde ins Studio ein und haben da regelrechte Orgien veranstaltetet. Pillen, Gras, Ecstasy – was auch immer. Wir haben nächtelang durchgemacht.“ Die Dandies sehen sich in der Tradition von Velvet Underground, Stooges oder Beach Boys – ein musikalisches Gesamtkunstwerk, dessen Ambitionen über das Alltägliche hinausgehen. In den USA gelten sie bereits als letzte Supergroup der späten 90er – ein Ruf, den sie nicht zuletzt ihren spektakulären Konzerten verdanken. Die beschreibt Courtney als „psychedelische Happenings in der Tradition von Star Wars – einer dieser Filme, die dich vergessen lassen, wo du dein Auto geparkt hast.“ Ihren Erfolg (Top 40 in US, Top 20 in UK) verdanken die Dandy Warhols aber nicht nur endlosen Tourneen, sondern auch ihren frivolen Texten, die im puritanischen Amerika für Aufsehen sorgen. „Was Sex betrifft, sind die USA doch völlig hinterm Mond“, schimpft Courtney. „Du schaltest den Fern-seher ein und siehst, wie Menschen mißhandelt und getötet werden – aber um Himmels Willen keine nackte Brust! Wir mögen Sex. Wer das nicht tut, hat ein ziemliches Problem.“ Die vier können sich starke Sprüche leisten. Ihre charmanten Ohrwürmer wie „Every Day Should Be A Holiday“ oder „Not If You Were The Last Junkie On Earth“ haben das Zeug zu Sommerhits – am nötigen Kleingeld, um ihre kreativen Exzesse auszuleben, dürfte es den Dandies in Zukunft also kaum mangeln.