The Donnas Berlin, Columbia Fritz
Kaum sind die vier Donnas auf der Bühne, da rechtfertigt sich Sängerin Brett Anderson auch schon.. .Wir kommen aus Amerika, sind deshalb aber noch lange nicht dumm“, stellt sie klar und bittet die Zuhörer, „ein bisschen nett zu uns kalifornischen Mädels“ zu sein. Präventiwerteidigung ist für Fräulein Anderson der beste Angriff, so scheint es. Die Donnas mussten in den sechs Jahren ihres Bestehens schon so manches Stereotyp aus dem Weg räumen, da baut man vor. Von Mädchenband. Schlampenrock oder Girlie-Gewitter war die Rede. Dabei sind diese Grazien recht ordentlich erzogen und geben sich noch so unbekümmert wie auf der High-School-Party. Als Band gehen sie ziemlich hohes Punk-Tempo. Der des öfteren geäußerte Vergleich mit den Ramones macht Sinn, weil stilistisch nicht viel variiert wird. Ob der jeweilige Song nun älter ist oder aus dem aktuellen Album spend the night stammt, spielt kaum eine Rolle, es hört sich irgendwie alles gleich an. Wenn man sich das alles so anschaut und anhört, mag man den Donnas auf keinen Fall Dummheit unterstellen, wäre ja auch uncharmant. Aber schön blöd war es trotzdem, dass sie schon nach gut 30 Minuten von der Bühne gingen und sich zu keiner Zugabe bewegen ließen. Vielleicht hat ihnen die Zurückhaltung des notorisch abwartenden Hauptstadtpublikums missfallen. Aber wer nach oben will, sollte doch nicht so leicht einschnappen, thomas weiland P.S.: Ein paar Tage nach dem Konzert posteten die Donnas auf ihrer Website eine Entschuldigung an die Berliner; Drummerin Torry Castellano leide unter einer Sehnenscheidenentzündung und habe nicht mehr spielen können. Aber Mädchen, dann sagt doch ein Wort…
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